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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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herz ist nur noch eine schlackenhalde - diese ernüchterung ist<br />

unerträglich - mir brummt der schädel, grässlich, ich mein, das<br />

köpfchen müsst in jedem augenblick in ungezählte atome<br />

auseinandersplittern.<br />

MICHEL: doch, doch! meister, Sie werden sich wieder erholenl<br />

nur jetzt den kopf nicht sinkenlassen. Sie werden die formeln neu<br />

entdecken ·· neu schreiben alles, was geschrieben!<br />

WILPERT: von vorne wieder anfangen? nein! nie! geh! lass mich<br />

in frieden!<br />

MICHEL: guter meister, bitte, reden Sie nicht so, bitte, hören<br />

Sie -· bitte!<br />

WILPERT: bitte, junge, lass mich in ruhe! - wie ist das nur? mein<br />

gedächtnis versagt. ich hab totalen gedächtnisschwund. bin ja<br />

auch nicht mehr der jüngste. geh, Du bist mir zujung, lass das alter<br />

allein - geh - ich will von all dem erdenzauber nichts mehr wissen,<br />

auch von der grössten weisheit und wissenschaft rein garnichts<br />

mehr! - unsterblich ist allein die sterblichkeit - mein geist ist mir wie<br />

weggestorbeN, seelenlos, wie ich miteinemmale wurde.<br />

MICHEL: meister, Sie können die formeln neu entdecken - Du<br />

kannst; denn Du sollst! die freiheit steht uns auf dem spiel!<br />

WILPERT: die ist verspielt - ich fühle! meine schöpferkraft ist<br />

versiegt - mein herz wie ausgestorben - kein genialer funke will<br />

mehr zünden - ich kann die formelschätze nicht mehr<br />

wiederfinden - weg ist weg, der Nibelungen-Schatz ist mir<br />

versunken.<br />

MICHEL: er muss gehoben werden, muss einfach!<br />

WILPERT: und ich kann einfach nicht mehr - und will auch nicht<br />

mehr. mir ist zumute, als sei ein schatz in den gründen und<br />

abgründen meiner tiefsten seelenschächte versunken - ein schatz,<br />

den ich mit dem besten willen nicht mehr zutagefördern kann.<br />

MICHEL: mein Gott, soll dieser schatz für immer denn im ozean<br />

versunkenbleiben? (die tür springtauf) o Gott, hilfe!<br />

FRAU LÜTZ: (sie hält einen teppichklopfer in der hand,<br />

blicktsichum) so - hm - na - also - nanu, das ist sich hier ja ein<br />

nettes Sodoma und Gomora!- einen lärm macht Ihrs dass man es<br />

bis zum hinterhof hören kann. - himmel, wer hat denn hir gehaust?<br />

habt Ihr euch also endlich mit all eurer weisheit und wissenschaft<br />

selber in die luft gesprengt? das sieht euch ähnlich! und schaden<br />

tuts euch auch nicht! na, das wird ja immer schöner hier. nein, was<br />

wird heutzutage einer haushälterin nicht alles zugemutet!! das geht<br />

auf keine kuhhaut! - was die herren der schöpfung<br />

angestellthaben, wir armen frauen sollens wieder geradebiegen.<br />

als seien wir nur dazu da, schmutzige wäsche zu waschenl - na,

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