Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

ergriffen - ein neues Pfingstfest bricht über die Kristenheit
herein - dieser mann ist der mann, der kirchengeschichte eine
neue richtung weisenzukönnen, das gläubige Kristenvolk,
Kristenmenschen aller konfessionen erkennen in ihm den wahren
stellvertreter Kristi. die gläubigen werden sich ihm aus vollem
herzen anschliessen, sich ihm restlos zurverfügungstellen, damit
seine reformazion gelingt.
NITRIBIT: (liest von seinem duplikat) der Petersberg-Prediger ist
jetzt der Petrus geworden, ein johanneisch-paulinischer - sein
name ist für die ganze Welt ein programm. ein evangelismus
praktischer realität brichtan. die ideale der Bergpredigt sollen jetzt
endlich einmal in stärkerer und überzeugenderer übereinstimmung
mit der wirklichkeit gebracht werden - der neue papst hat den
vatikan· palast verlassen und arbeitet bereits in der
katakombe - (schleudert das blatt auf den tisch) genug des
bombastes! (lässtsich müde in einen sessel fallen)
PRÄLAT: geht das so weiter, muss man zuletzt auch noch sagen:
Galiläer, Du hast doch gesiegt!
MICHEL: (nimmt ein weiteres blatt) ein neues blatt der
weltgeschichte wird aufgeschlagen. - hm, lese ich recht? so etwas
in der weltpresse, in unserem jahrhundert? da steht: Parsival
Tumbetor ist gralskönig geworden. - der papst hat bereits seinen
neuen namen gewählt
PRÄLAT: da bin ich aber gespanntl
MICHEL: eine namengebung, die von millionen menschen mit
entusiastischem beifall aufgenommen wird; der neue papst
nenntsich - Peter II.
PRÄLAT: (schnellt wieder hoch) dieser gefährliche aufwiegler und
rebell missbraucht so den namen Petri? wird dabei noch umjubelt?
das darf nicht sein! da müssen wir gegen an! (wieder versucht
man, ihn beschwichtigend auf den stuhl zu drücken. er lässtsich
aber nicht abschütteln. es entspinntsich beinahe so etwas wie ein
kampf, schliesslich, als die übrigen seiner nicht herrwerden, tritt
plötzlich Teodor wuchtigen ganges aus dem hintergrund hervor,
nimmt den Prälaen, drückt ihn energisch auf den stuhl, grinst, geht
zurück...) unverschämtheit, blasfemi, gräuel der verwüstung an
heiliger stätte - gewalttat gegen geweihte personen.
MICHEL (liest weiter vor): der johanneische Petrus umreisst
sein reformwerk, entwickelt seine faszinirende und wahrhaft
mitreissende programmatik. ein ungeahnter revoluzionärer innerer
umbruch steht in der kirche zu erwarten. Martin Luther ist papst,
und dieser paulinische Peter wird in der kraft und gnade das
Heiligen Geistes der neuen zeit den stempel seiner persönlichkeit