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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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100 Bader, Ganßmann, Goldschmidt und Ho ff mann<br />

Basis antagonistischer Distributionsverhältnisse, welche die Konsumtion<br />

der großen Masse der Gesellschaft auf das notwendige Minimum<br />

reduzieren. Je mehr sich aber die Produktivkraft entwickelt, um so<br />

mehr gerät sie in Widerstreit mit der engen Basis, worauf die Konsumtionsverhältnisse<br />

beruhen. „Die wahre Schranke der kapitalistischen<br />

Produktion ist das Kapital selbst, ist dies: daß das Kapital und<br />

seine Selbstverwaltung als Ausgangspunkt und Endpunkt', als Motiv<br />

und Zweck der Produktion erscheint ... Das Mittel, unbedingte Entwicklung<br />

der gesellschaftlichen Produktivkräfte, gerät in fortwährenden<br />

Konflikt mit dem beschränkten Zweck, der Verwertung <strong>des</strong><br />

vorhandenen Kapitals" (MEW 25, 260). So entsteht Überproduktion<br />

von Kapital auf der einen Seite und unbeschäftigte Arbeiterbevölkerung<br />

auf der anderen. Diese Überproduktion von Kapital (Überaikkumulation)<br />

ist „keine absolute Überproduktion von Produktionsmitteln,<br />

sie ist nur eine Überproduktion von Produktionsmitteln,<br />

soweit diese als Kapital fungieren" (MEW 25, 267).<br />

Weil B/S- den spezifischen Charakter <strong>des</strong> Kapitals, sich verwertender<br />

Wert zu sein, nicht zum Zentrum ihrer Beschreibung machen,<br />

sondern den Kapitalismus von einem „transzendenten" Prinzip, von<br />

der „objektiven Vernunft", von einer Gebrauchswerte produzierenden<br />

Gesellschaft aus kritisieren, entgehen ihnen die immanenten<br />

Widersprüche der kapitalistischen Produktionsweise^ die aus den<br />

Bestimmungen <strong>des</strong> Kapitals hervorgehen. Wo die Verfasser die Bedeutung<br />

der Auslandsinvestitionen für die Absorption <strong>des</strong> Surplus<br />

behandeln, beweisen sie zwar einerseits, daß Auslandsinvestitionen<br />

das Problem der Absorption nur stets verschärfen, weil der Kapitalrückfluß<br />

aus den Profiten höher ist als die jährliche Investitionsmasse,<br />

aber andererseits bemerken sie nicht, daß gerade diese Tatsache<br />

beweist, daß das von ihnen „ausgetauschte" Gesetz vom tendenziellen<br />

Fall der Profitrate durchaus seine Gültigkeit hat. Wenn<br />

sie nämlich darstellen, daß das „Bedürfnis der amerikanischen<br />

Oligarchie nach militärischer Macht" (201) hauptsächlich darauf<br />

zurückzuführen ist, die Investitionen der amerikanischen Kapitalgesellschaften<br />

im Ausland zu schützen, mit denen das Mehrfache der<br />

amerikanischen Inlandsprofitrate erzielt werden kann (vgl. das Beispiel<br />

der Jersey-Standard 138 ff.), geben sie indirekt zu, daß infolge<br />

der Verschiebung der organischen Zusammensetzung durch den<br />

höheren Anteil <strong>des</strong> konstanten Kapitals die Durchschnittsprofitrate<br />

in den USA niedriger ist als im Ausland. Die Analyse der Investitionen<br />

und ihres Beitrages zur Absorption <strong>des</strong> Surplus führt B/S zu<br />

recht paradoxen Schlußfolgerungen: Inlandsinvestitionen tragen<br />

nicht zur Lösung <strong>des</strong> Absorptionsproblems bei, weil die zusätzlichen<br />

Profiterwartungen zu gering sind, um die Investitionen stark ansteigen<br />

zu lassen; Auslandsinvestitionen „verschärfen" dagegen das<br />

Absorptionsproblem, weil die hohen Profite die Surplusmasse so<br />

steigern, daß die zusätzlichen Auslandsinvestitionen stets dahinter<br />

zurückbleiben.<br />

Weil also weder der Konsum der Kapitalisten noch die Investitionen<br />

ausreichen, einen stets steigenden Surplus zu absorbieren, bleibt

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