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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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154 B esprechungen<br />

Insgesamt ergibt die Diskussion, daß Israel eindeutig als Aggressor<br />

anzusehen ist. An vielen einzelnen Punkten wird sichtbar, wie sehr<br />

die Herrschenden in Israel die Weltöffentlichkeit manipuliert haben,<br />

um sie für ihre Aggression zu gewinnen. Sie beriefen sich vor allem<br />

auf Nassers angebliche Kriegsdrohung, die in Wirklichkeit eine dick<br />

aufgeblasene Militärdemonstration war, mit deren Hilfe Nasser eine<br />

geplante israelische Aggression gegen Syrien zu verhindern hoffte.<br />

Ziel der Israelis war es, das damals den Parolen nach noch progressive<br />

Baathregime zu beseitigen. Nasser aber war bereit — so<br />

Rouleau —, „Syrien um jeden Preis zu verteidigen" (64). Denn er<br />

mußte fürchten, daß sein Regime nach dem Putsch in Griechenland<br />

von der CIA erledigt werden und daß der Sturz der Baath dem seinen<br />

vorausgehen sollte 1 .<br />

Israel, kraft seines transferierten Kapitalismus, unterscheidet sich<br />

— worauf Held hinweist — „von der Dritten Welt und hat nur<br />

wenig Aussicht, sich dort einzufügen" (123), solange es seine derzeitigen<br />

sozio-ökonomischen Strukturen nicht aufzuheben vermag.<br />

Bassam Tibi (Frankfurt/Main)<br />

Deutscher, Isaac: Der israelisch-arabische Konflikt.<br />

Edition Voltaire, Flugschrift 21. Frankfurt/Main 1968 (27 S., kart.<br />

2,50 DM).<br />

Deutscher interpretiert den israelisch-arabischen Konflikt auf dem<br />

Hintergrund der polit-ökonomischen und militärischen Offensive <strong>des</strong><br />

US-<strong>Imperialismus</strong> in der „Dritten Welt" und der dortigen gegenläufigen<br />

revolutionären Bewegungen. Nachdem die Herrschenden Amerikas<br />

noch vor und während <strong>des</strong> Suez-Krieges 1956 eine „antikolonialistische"<br />

Politik im Nahen Osten verfolgten, nahmen die USA nach<br />

Vertreibung der alten Kolonialmächte aus dem Vorderen Orient hier<br />

ohne viel Aufhebens die Rolle <strong>des</strong> Polizisten ein (8). Vorposten wurde<br />

der junge, von jeher nach Westen orientierte Staat Israel, <strong>des</strong>sen<br />

„heimlicher Fluch" die ausländische zionistische Finanzhilfe, meist<br />

amerikanische Schenkungen, ist (9). Sie ermöglichte Israel — bei fehlendem<br />

Handel mit den arabischen Nachbarn — ein wirtschaftliches<br />

Wachstum und einen der eigenen schwachen Produktivität völlig<br />

unangemessenen Lebensstandard. Beiprodukt der ökonomischen Abhängigkeit<br />

Israels vom amerikanischen Kapital ist die von einem<br />

„religiösen Obskurantismus" (10) geprägte kulturelle Atmosphäre<br />

Israels: Der amerikanische Jude und Geldgeber — so Deutscher —<br />

half vor allem den Rabbis, „ihren Würgegriff über die Legislative<br />

1 Es ist der israelischen Aggression zu verdanken, alle scheinrevolutionären<br />

und pseudosozialistischen arabischen Herrschaftssysteme (Nasserismus,<br />

Baathismus, Boumediennes Algerien u. a.) demaskiert und der arabischen<br />

Linken die Augen geöffnet zu haben; sie revidierte ihre bisher<br />

teüweise apologetischen Positionen. Die bonapartistischen Regime reagierten<br />

auf die linke Kritik bezeichnenderweise mit Terror. Die Gefängnisse<br />

Syriens, Ägyptens, Algeriens, Tunesiens und <strong>des</strong> Iraks sind heute mit<br />

revolutionären Sozialisten überfüllt.

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