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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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102 Bader, Ganßmann, Goldschmidt und Ho ff mann<br />

ungeheuren Möglichkeiten, die der Stand der Entwicklung der Produktivkräfte<br />

bietet, nicht länger bereit, Unterdrückung, Ausbeutung<br />

und Konsumverzicht zugunsten einer parasitären Ober- und Mittelschicht<br />

zu erdulden. Rassenunruhen und Protestbewegung von Studenten<br />

und Intellektuellen sind der erste politische Ausdruck einer<br />

zunehmenden Verschärfung der inneren Widersprüche <strong>des</strong> Monopolkapitalismus<br />

in den USA selbst. Dazu kommt dann noch der wachsende<br />

Widerstand der unterentwickelt gehaltenen Länder gegen die<br />

modernen Methoden <strong>des</strong> Neo-Kolonialismus. So wie B/S die gesellschaftliche<br />

Entwicklung der USA darstellen, stehen diese mehr oder<br />

weniger unmittelbar von der Alternative Sozialismus oder Barbarei,<br />

d. h. Faschismus. So überzeugend vielfach die Beschreibung der<br />

Oberflächenphänomene <strong>des</strong> amerikanischen Gesellschaftssystems ist,<br />

so wenig überzeugend bleibt in<strong>des</strong>sen die Begründung. Das moralische<br />

Lamento über „Verschwendung" und „Irrationalität" kann die<br />

wissenschaftliche Analyse nicht ersetzen. Begriffe wie „Verschwendung"<br />

bzw. „Irrationalität" haben ihre Bedeutung lediglich im Rahmen<br />

eines transzendenten Bezugssystems, das eine auf „objektive<br />

Vernunft" aufgebaute, Gebrauchswerte produzierende kommunistische<br />

Gesellschaft unvermittelt der Realität <strong>des</strong> amerikanischen Monopolkapitalismus<br />

entgegensetzt und dabei auf die utopischen<br />

Hoffnungen der „Outcasts" ebenso setzen muß wie auf den unermüdlichen<br />

Idealismus der Studenten und Intellektuellen. Das Ergebnis<br />

bleibt Utopismus und kleinbürgerliche Radikalität. Fruchtbar würden<br />

diese Begriffe erst, wenn die Analyse konsequent vom Standpunkt<br />

<strong>des</strong> Kapitals ausgehen würde. Der unter der Regie <strong>des</strong> Kapitals<br />

produzierte Surplus würde erst verschwendet, wenn er nicht länger<br />

als Kapital fungierte oder <strong>des</strong>sen Verwertungsprozeß diente. Die<br />

Verschwendung von Waren als Gebrauchswerten bedeutet nicht, daß<br />

nicht zuvor ihr Tauschwert realisiert wurde. Irrational für das kapitalistische<br />

System wäre erst die systematische Vernichtung von Kapital<br />

als Kapital.<br />

Was zu leisten bleibt, ist die Analyse der ökonomischen Tendenzen<br />

<strong>des</strong> Monopolkapitalismus in direktem Zusammenhang mit der weiteren<br />

Entfaltung der Produktivkräfte (Automatisierung <strong>des</strong> Produkr<br />

tionsprozesses) und den daraus zu erwartenden Folgen für die<br />

Klassensituation im Monopolkapitalismus. Diese Analyse muß konkretisiert<br />

werden durch die Untersuchung der sich verschärfenden<br />

Konkurrenz imperialistischer Länder auf dem Weltmarkt einerseits<br />

und der weiteren Entwicklung der sozialistischen Länder und der<br />

sog. Dritten Welt auf der anderen Seite.

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