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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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V. Ökonomie 181<br />

generell gültigen Aussagen über die faktischen Zusammenhänge im<br />

Bereich der Wirtschaft, die nun von sich aus infolge ihrer eigenen<br />

Aussagekraft die wirtschaftlichen Abläufe zeitlich bedingter Wirtschaftsepochen<br />

bedingt beeinflussen.<br />

In diesem Sinn stellt die Schule der Physiokraten ein erstes einigermaßen<br />

geschlossenes Ideengebäude volkswirtschaftlicher Theorien<br />

dar, das nach Marx die Grundlage zur Analyse der kapitalistischen<br />

Produktion legte (K. Marx, Theorien über den Mehrwert, Bd. 1, Berlin<br />

1956, S. 11 f., 15 f.), somit den Kapitalismus theoretisch vorbereiten<br />

half, obwohl sie eine bürgerliche Reaktionierung <strong>des</strong> Feudalsystems<br />

darstellt und die Herrschaft der Grundeigentümer anstrebt.<br />

Bei der Entstehung der physiokratischen Schule gab es durchaus eine<br />

Arbeitsorganisation, die über die in der Agrikultur vorherrschende<br />

hinausging, die Manufaktur. Die Bedeutung letzterer war allerdings<br />

um 1750 relativ gering, sie vermehrte den Stoff nicht, sondern verwandelte<br />

ihn nur und lag daher außerhalb der Erkenntnisspftäre<br />

der Physiokraten. Diese Zusammenhänge nicht erkannt und die Physiokraten<br />

nur als ein Produkt der Aufklärung dargestellt zu haben,<br />

muß dem ersten Beitrag von Zorn, ,Die Physiokraten und die Idee<br />

der individualistischen Gesellschaft' kritisch vorgehalten werden.<br />

Ebenso wie in ihm die Rolle der Physiokraten bei der Vorbereitung<br />

der Transformation <strong>des</strong> Feudalismus zum Kapitalismus und dazu<br />

noch der konkrete theoretische Inhalt nicht dargestellt ist, fehlt in<br />

dem Beitrag von Singer über die Klassische Schule eine genaue Inhaltsbestimmung<br />

und der entscheidende Hinweis auf die Bedeutung<br />

der Klassiker für die theoretische Fundierung der sich in England<br />

seit 1750 bereits vollziehenden kapitalistischen Produktion (obwohl<br />

diese Bedeutung von Singer sogar in Frage gestellt wird, S. 34 f.).<br />

Montaner hätte mehr Wert auf die genaue Formulierung dieser<br />

beiden entscheidenden Epochen zur Herausbildung der volkswirtschaftlichen<br />

Theorie legen sollen, wie man gleichzeitig das Fehlen der<br />

sich hier zeitlich anschließenden Schule der gesamten Sozialisten bemängeln<br />

muß. Ganz abgesehen von der Eigenbedeutung der Utopisten<br />

und <strong>des</strong> Marxismus versäumt man bei deren Weglassung völlig<br />

den Einfluß, den diese Richtung auf verschiedene andere ökonomische<br />

Schulen ausübte, wie z. B. auf die Historische Schule, auf den<br />

Institutionalismus und auf die Welfare Economics. Eine Würdigung<br />

der Historischen Schule von G. Jahn, der Grenznutzenlehre von F. H.<br />

Knight und <strong>des</strong> Institutionalismus von K. E. Boulding schließen sich<br />

an. Diese Beiträge geben in ausreichenden Umrissen Auskunft über<br />

die Entstehung, den Inhalt und über den historisch bedingten Wert<br />

ihrer Aussagen. Der letzte Beitrag im Abschnitt,Lehrepochen' ist der<br />

von Hans Peter über ,Entwicklungstendenzen der modernen ökonomischen<br />

Theorie' — er ist zugleich der überflüssigste. Auf immerhin<br />

12 Seiten unternimmt er den Versuch, über Begriffe wie Fortschritt,<br />

Entwicklung, Wissenschaft etc. zu schreiben, ohne daß ersichtlich<br />

wird, ob sie bei Peter einen Inhalt bekommen.<br />

Bei der Würdigung verschiedener Theoretiker und ihrer Ideen<br />

sind die Beiträge von F. Bülow über Adam Smith und von Dillard

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