Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

Imperialismus und Entwicklungshilfe 65
langfristig verunmöglicht', sich ökonomisch und damit politisch zu
emanzipieren, der sie vielmehr relativ zum Fortschritt der kapitalistischen
Industrienationen ständig rückständiger werden läßt.
Das den Entwiddungsländern aufgezwungene marktwirtschaftlichkapitalistische
Reproduktionssystem trägt zur Vergrößerung der
internen und internationalen Ungleichheiten bei, solange der allgemeine
Entwicklungsstand der Entwicklungsländer im Verhältnis
zu den Industrieländern niedrig ist 63 .
Der Weg der Völker der Dritten Welt aus dem circulus vitiosus
des underdevelopment ist der Weg der Revolution, der sozialistischen
Gestaltung von Wirtschaft, Gesellschaft und internationalen Beziehungen.
Durch Mobilisierung der Massen und geplante Ausschöpfung
und effektive Verteilung der wirtschaftlichen Ressourcen können
Produktivkräfte freigesetzt und auf gesamtgesellschaftliche Ziele
der allgemeinen Wohlfahrt orientiert werden, die bislang, durch
Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse bedingt, brachliegen oder
Partial-, d. h. Profitinteressen dienstbar gemacht werden. Durch
Solidarität der Völker der Dritten Welt, die die Intensivierung der
Austauschbeziehungen und die Förderung der wirtschaftlichen und
politischen Verflechtung untereinander zum Ziel hat, kann eine Vergrößerung
der Entwicklungslücke zwischen den Entwicklungsländern
und den hochentwickelten kapitalistischen Industrienationen, die
durch den von den Industriestaaten geförderten Prozeß der Zweiteilung
des weltwirtschaftlichen Kreislaufs noch beschleunigt wird,
verhindert werden, kann langfristig der Entwicklungsrückstand
überwunden werden. Revolution in den Ländern der Dritten Welt
und Solidarität der Völker der Dritten Welt' untereinander sind notwendige
Bedingungen im Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung
und für die Schaffung einer neuen sozialen und politischen
Ordnung im Weltmaßstab.
53 Vgl. Myrdal, a.a.O., S. 60.