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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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90 Bernd, Schüngel<br />

<strong>des</strong> aus ihm gewonnenen Metalls hat den Zweck, die Verhüttung nicht<br />

im Ursprungsland, sondern in den Vereinigten Staaten zu erleichtern"<br />

86 . Für „Vereinigte Staaten" kann je<strong>des</strong> andere bedeutende<br />

Industrieland der kapitalistischen Welt eingesetzt werden 67 . — Auch<br />

Erdöl wird überwiegend im rohen Zustand aus den Förderländern<br />

der Dritten Welt in die kapitalistischen Industriezentren abtransportiert,<br />

wofür zusätzlich der Anfall von wertvollen Nebenprodukten<br />

bei der Raffination bestimmend ist, die Ausgangsstoffe für eine Fülle<br />

von chemischen Massenerzeugnissen sind 88 .<br />

Die Untersuchung der Einfuhrpolitik bestätigt den bereits aus der<br />

Globalanalyse gewonnenen Eindruck eines besonders ausgeprägten<br />

Interesses der kapitalistischen Industriemächte an den mineralischen<br />

Rohstoffen der Entwicklungsländer. Ferner bestätigt sie, daß die<br />

kapitalistischen Industrieländer Art und Umfang der von ihnen aus<br />

der Dritten Welt bezogenen Waren selbst dann diktieren, wenn ein<br />

Angebotsmonopol der Entwicklungsländer besteht.<br />

2. Der Kapitalexport 89<br />

Die Struktur <strong>des</strong> privaten Kapitalexports der kapitalistischen Industrieländer<br />

in die schwach entwickelten Gebiete hat sich als Folge<br />

der Weltwirtschaftskrise und <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges in zweifacher<br />

Hinsicht grundlegend geändert:<br />

1. Großbritannien wurde als bedeutendstes Kapitalausfuhrland der<br />

kapitalistischen Welt von den USA abgelöst.<br />

2. Während bis zur Weltwirtschaftskrise auf die Effektenanlagen<br />

— Käufe von staatlichen und privaten Wertpapieren aller Art —<br />

der größte Teil <strong>des</strong> Kapitalexports der Industrieländer in die unterentwickelten<br />

Gebiete entfiel, sind heute die Direktinvestitionen von<br />

überragender Bedeutung 70 .<br />

Dieser Typ <strong>des</strong> Kapitalexports -ist dadurch gekennzeichnet, daß<br />

als Anleger jeweils ein oder mehrere Konzerne auftreten, die an<br />

der Durchführung bestimmter Projekte in den Entwicklungsländern<br />

interessiert sind. Sowohl auf Seiten der Kapitalexporteure wie auch<br />

bei den von ihnen finanzierten Projekten hat sich eine starke Konzentration<br />

herausgebildet: „Wurden die amerikanischen Auslandsinvestitionen<br />

der 20er Jahre von einer großen Zahl von Privatpersonen<br />

und Unternehmungen getragen, so befinden sich die in letzter<br />

66 Mouzon: Resources and Industries . . ., a.a.O., S. 323 (Übers, d.<br />

Verf.) — Zum Protektionismus gegenüber den verarbeiteten landwirtschaftlichen<br />

Erzeugnissen der Entwicklungsländer s. Weltwirtschaft, a.a.O.,<br />

1968, H. 1, S. 23 f.<br />

67 Vgl. Balassa : Trade Prospects . . ., a.a.O., S. 114 f. u. S. 116.<br />

68 Vgl. Nirumand: Persien . . ., a.a.O., S. 84 f.<br />

69 Dieser Problemkreis kann hier nur in Umrissen behandelt werden,<br />

da die Komplexität seiner Erscheinungsformen sowie deren Bedingungen<br />

und Wirkungen eine separate Studie erforderlich machen.<br />

70 Snider, Delbert A.: Introduction to International Economics, 4.,<br />

bearb. Aufl., Homewood, III., 1967, S. 127 ff. und S. 428 ff. sowie Guth,<br />

Wilfried: Der Kapitalexport in unterentwickelte Länder, Basel-Tübingen<br />

1957, S. 31 f.

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