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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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<strong>Zur</strong> Kritik an Barans und Sweezys Theorie 101<br />

nach B/S nur noch die Möglichkeit, die Differenz durch zunehmende<br />

„Verschwendung" auszugleichen.<br />

<strong>Zur</strong> „Verschwendung" rechnen die Verfasser vor allem die Kosten<br />

für Verkaufsförderung („Der Begriff deckt sich mit den Zirkulationskosten<br />

von Marx. Doch spielt er im Zeitalter <strong>des</strong> Monopolkapitalismus,<br />

quantitativ wie qualitativ, eine Rolle, die weit über das hinausgeht,<br />

woran Marx auch nur im Traum gedacht hätte" (116)), Finanzierungskosten,<br />

Spekulationen, Kosten für Rechtsstreitigkeiten im<br />

wirtschaftlichen Bereich sowie die ungeheuren Summen für Rüstungszwecke.<br />

Jeder der hier genannten Posten hat verschiedene<br />

Funktionen; unter dem Aspekt der Absorption <strong>des</strong> gesellschaftlichen<br />

Surplus ist ihnen jedoch gemeinsam, daß sie vorhandenen Überschuß<br />

(Mehrprodukt) vernichten, zugleich aber die Notwendigkeit und<br />

Möglichkeit der Reproduktion dieses Überschusses (möglichst sogar<br />

auf erweiterter Stufenleiter!) schaffen sollen. So sehen B/S etwa die<br />

Funktion der Verkaufsförderung darin, daß einerseits durch den<br />

Konsum der Werbeunternehmen und deren Angestellten Surplus<br />

absorbiert, andererseits aber auch die „Höhe der gesamten Effektivnachfrage<br />

und somit das Einkommens- und Beschäftigungsniveau<br />

beeinflußt" (125) wird. (Die Annahme, daß Werbung die Höhe der<br />

„gesamten Effektivnachfrage" beeinflußt, bleibt unbewiesen. Die<br />

Werbung erscheint uns vielmehr als Funktion der Konkurrenz der<br />

„vielen Kapitalien"; sie ist der Versuch, Kundenpräferenzen zu<br />

schaffen und dabei kaufkräftige Nachfrage von anderen auf die<br />

eigenen Waren zu lenken, ohne dabei aber die Gesamtnachfrage<br />

wesentlich erhöhen zu können.) Damit soll der sowohl surplusabsorbierende<br />

als auch surplusproduzierende Charakter der „Verkaufsförderungen"<br />

bewiesen werden. Eine ähnliche Doppelfunktion besitzen<br />

danach auch die Rüstungsausgaben; ihre Absorptionsfähigkeit<br />

ist unumstritten, darüber hinaus sichern sie aber durch ihre Existenz<br />

auch die Ausbeutung neo-kolonialer Länder und garantieren damit<br />

die Produktion eines Teils <strong>des</strong> Surplus. Daneben aber ist die Existenz<br />

eines hohen Rüstungshaushaltes die Ursache für hohe Rüstungsanstrengungen<br />

der sozialistischen Länder, was wieder zurückwirkt<br />

auf den Rüstungshaushalt der USA. Das sog. Wettrüsten ist damit<br />

geradezu ein „ideales" Verfahren, steigenden Surplus sowohl zu<br />

absorbieren als auch zu produzieren. Da aber die verschiedenen Formen<br />

der „Verschwendung" für das Funktionieren <strong>des</strong> Systems immer<br />

notwendiger werden und dabei ein stets wachsender Teil <strong>des</strong> gesellschaftlichen<br />

Gesamtprodukts vergeudet wird, und das in einer Situation,<br />

wo individuell und gesellschaftlich notwendige Bedürfnisse,<br />

wie Schulen, Krankenhäuser, Kunst und viele Wissenschaften wegen<br />

ihrer geringen Attraktivität für das Profitinteresse der Kapitalisten<br />

vernachlässigt werden, steigen die Widersprüche <strong>des</strong> Systems als<br />

Ganzes. Der Monopolkapitalismus kann nicht länger als „rationales"<br />

System bezeichnet' werden, das den Menschen, die in diesem System<br />

leben müssen, langfristig günstige Lebenschancen zu bieten vermag.<br />

Das System wird immer „irrationaler", die Kluft zwischen Arm<br />

und Reich wird immer breiter, die „Outcasts" sind angesichts der

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