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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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176 B esprechungen<br />

mittragen müssen, so ist es nur verständlich, daß ihre Forderungen<br />

danach gehen, ihn entscheidend beeinflussen zu wollen. Die bisherige<br />

Praxis wird von den Autoren einer eingehenden Kritik unterzogen,<br />

wie überhaupt das Gesamtsystem einer möglichen Mitbestimmung.<br />

Sie kommen dabei u. a. zu folgendem Ergebnis: „Die Kontrolle<br />

<strong>des</strong> technischen Wandels ist das eigentliche Problem. Mitbestimmung<br />

in Unternehmensentscheidungen nützt da wenig. Die<br />

Unternehmer haben die Aufgabe, den Prozeß <strong>des</strong> technologischen<br />

Fortschritts zu fördern und wirtschaftlich wirksam werden zu lassen"<br />

(95). Diese Ausführungen sind außerordentlich problematisch;<br />

sie zeugen weder vom Verständnis <strong>des</strong> technischen Fortschritts, seiner<br />

Entstehung und seiner Einflüsse auf die Gesellschaft, noch von<br />

der Kenntnis der gesellschaftlichen Kontrollmöglichkeiten dieses<br />

Prozesses.<br />

Die vorliegende Untersuchung bringt zu den o. g. Problemen eine<br />

Vielzahl von Ansichten, die unterstützt werden von Äußerungen<br />

verschiedener Fachleute und Politiker; sie gibt eine Fülle von Anregungen.<br />

Ihre große Schwäche liegt zweifellos in der Nichtbeantwortung<br />

selbstgestellter Fragen. Der Leser hätte gern etwas über<br />

die Lösungsvorstellungen der Autoren erfahren und eine tiefergehende<br />

Untersuchung begrüßt. Vielleicht liegt die Ursache dieser<br />

Schwächen in der besonderen Art einer Rundfunksendereihe; dann<br />

aber sollte man zukünftig solche Sendereihen nicht unbearbeitet in<br />

Buchform veröffentlichen.<br />

Harry Gräser (Bremen)<br />

Jungblut, Michael: Rebellion der Überflüssigen? Die<br />

ungeplante Zukunft der Berufe. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch<br />

Gladbach 1967 (285 S., Ln., 19,80 DM).<br />

Die Misere im Ausbildungswesen beginnt die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der westdeutschen Wirtschaft auf dem Weltmarkt zu beeinträchtigen.<br />

Die Rückständigkeit der Lehrlingsausbildung, die im Zeitalter<br />

der Automation immer noch an teilweise vorindustriellen Traditionen<br />

festhält und die infolge mangelnder Information über den Nachwuchsbedarf<br />

der einzelnen Industrien wachsende Anzahl jener, die<br />

ihren gelernten Beruf nicht ausüben können (260 ff.); die unzureichende<br />

staatliche Förderung der Wachstumsindustrien und der Industrieforschung<br />

insbesondere auf dem Gebiet der elektronischen<br />

Datenverarbeitung (146 ff.); die Vernachlässigung der Hochschulen<br />

und allgemeinbildenden Schulen, durch die die westdeutsche Industrie<br />

nur mangelhaft auf die technisch-wissenschaftlichen Probleme<br />

der Zukunft vorbereitet ist (121 f., 176 f., 231 f.); die künstliche Konservierung<br />

veralteter Betriebsstrukturen vor allem im Bereich der<br />

Landwirtschaft (121 f.) und so fort: all dies, besorgt J. mit Recht,<br />

schmälert nicht nur die Profite der Unternehmer, sondern gefährdet<br />

mit zunehmender Arbeitslosigkeit und dadurch wachsenden sozialen<br />

Spannungen deren Position im ganzen.<br />

Wer sind die Verantwortlichen für die verfahrenen Situationen?<br />

Wer sind die Gruppen, die nicht den „Fortschritt", die „Wirtschaft-

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