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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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<strong>Zur</strong> Kritik an Barans und Sweezys Theorie 97<br />

Grund eines Monopols, den Marktpreis zu halten und den Kostpreis<br />

stetig zu senken, so erhält der Monopolist neben dem Durchschnittsprofit<br />

noch einen Extraprofit, die zusammen den Monopolprofit ausmachen.<br />

Betrachtet man denselben Prozeß gesamtgesellschaftlich, dann ist<br />

„die Summe der Produktionspreise der produzierten Waren gleich<br />

der Summe ihrer Werte" (MEW 25, 169). Die Differenz zwischen<br />

Monopolpreis und Produktionspreis in den monopolisierten Sektoren<br />

ergibt einen Extraprofit, der nur zu Lasten der Profite in den nichtmonopolisierten<br />

Sektoren gehen kann. Wäre dies nicht der Fall, so<br />

lägen sowohl die Summe der Preise über der Summe der Werte als<br />

auch die Summe der Profite über der Masse <strong>des</strong> produzierten Mehrwerts.<br />

Es müßte also Mehrwert anders als durch unbezahlte Mehrarbeit<br />

geschaffen worden sein. Allein durch die Existenz der Monopole<br />

wird die einmal produzierte Mehrwertmasse nicht erhöht. „Der<br />

Monopolpreis gewisser Waren würde nur einen Teil der Profite der<br />

anderen Warenproduzenten auf die Waren mit Monopolpreis übertragen"<br />

(MEW 25, 869).<br />

Gehen steigende Monopolprofitraten zu Lasten der Profitraten in<br />

den nicht-monopolisierten Sektoren, so sind sie also weder die<br />

unmittelbare Begründung für die steigende Tendenz <strong>des</strong> Surplus<br />

noch ein zwingender Grund für die Ablehnung <strong>des</strong> Gesetzes vom<br />

tendenziellen Fall der Durchschnittsprofitrate. B/S weichen der Auseinandersetzung<br />

mit diesem Gesetz aus und postulieren statt <strong>des</strong>sen<br />

einen „Austausch der Theoreme" (77); anstelle <strong>des</strong> angeblich auf ein<br />

Konkurrenzsystem beschränkten Gesetzes vom tendenziellen Fall<br />

der Profitrate setzen sie das „Gesetz vom steigenden Surplus" (77 f.).<br />

Bei der Einführung <strong>des</strong> Begriffs „ökonomischer Surplus" (17 ff.)<br />

verweisen B/S in einer Fußnote auf <strong>des</strong>sen Erörterung in dem 1957<br />

erschienenen Buch von Baran „The Political Economy of Growth"<br />

(dt. „Politische Ökonomie <strong>des</strong> wirtschaftlichen Wachstums"). Dort<br />

unterscheidet Baran zwischen tatsächlichem (actual), potentiellem und<br />

geplantem Surplus, wobei der geplante „volkswirtschaftliche Überschuß"<br />

(so die dortige dt. Übersetzung) nur für sozialistische Gesellschaften<br />

von Bedeutung ist und daher von uns hier vernachlässigt<br />

werden kann. „Tatsächlicher (actual) wirtschaftlicher Überschuß, d. h.<br />

der Unterschied zwischen der effektiven laufenden Produktion<br />

(actual current output) der Gesellschaft und ihrem effektiven laufenden<br />

Verbrauch (actual current consumption). Er ist somit identisch<br />

mit der laufenden Ersparnis oder Akkumulation" (Baran 81). Diesem<br />

Begriff <strong>des</strong> tatsächlichen Surplus wird der <strong>des</strong> potentiellen gegenübergestellt,<br />

der die sozio-ökonomische Realität <strong>des</strong> Monopolkapitalismus<br />

am Maßstab „objektiver Vernunft" messen und von diesem<br />

transzendenten Bezugspunkt die Irrationalität <strong>des</strong> kapitalistischen<br />

Systems nachweisen soll. „Mit potentiellem volkswirtschaftlichem<br />

Überschuß ist der Unterschied zwischen der Produktion gemeint, die<br />

in einer gegebenen natürlichen und technologischen Umgebung mit<br />

Hilfe der zur Verfügung stehenden produktiven Ressourcen erreicht

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