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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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V. M. Bader, H. Ganßmann, W. Goldschmidt u. B. Hoffmann<br />

<strong>Zur</strong> Kritik an Barans und Sweezys Theorie <strong>des</strong><br />

Monopolkapitalismus<br />

Baran und Sweezy* (B/S) begründen die Notwendigkeit ihres 1966<br />

in den USA erschienenen „Essays über die amerikanische Wirtschafts-<br />

und Gesellschaftsordnung" mit der Feststellung, daß die<br />

marxistische Analyse <strong>des</strong> Kapitalismus, trotz Hilferding und Lenin,<br />

letzten En<strong>des</strong> immer noch von der Voraussetzung einer Konkurrenzwirtschaft<br />

ausgehe; es sei „aber an der Zeit, mit dieser Situation<br />

aufzuräumen und zwar rücksichtslos und radikal" (15). Die Entwicklung<br />

der letzten hundert Jahre habe die Erscheinungsform <strong>des</strong> Kapitalismus<br />

so stark verändert, daß man von einer qualitativ höheren<br />

Stufe <strong>des</strong> Kapitalismus ausgehen müsse. Das Monopol, das noch von<br />

Marx und den klassischen Ökonomen als Rudiment vorkapitalistischer<br />

Verhältnisse behandelt worden sei, habe sich durch den von<br />

Marx selbst beschriebenen Prozeß der Konzentration und Zentralisation<br />

<strong>des</strong> Kapitals zum bestimmenden Moment <strong>des</strong> modernen Kapitalismus<br />

entwickelt.<br />

Der Zusammenhang mit der Marxschen Theorie soll durch den<br />

Gebrauch ihrer „wirksamen analytischen Methode" (15) bewahrt<br />

werden. Der Versuch, die Methode Marx' von seiner Theorie zu<br />

abstrahieren, führt bei B/S jedoch dazu, daß selbst die vom (Marx<br />

unterstellten) Konkurrenzmodell unabhängigen Kategorien der ökonomischen<br />

Analyse (Ware, Wert, Mehrwert, Verwertung) geopfert<br />

werden. Die Ausführungen der Autoren machen deutlich, wie sehr<br />

dieses Opfer ihr Verhältnis zum Marxismus auf den kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner einer bloßen Kapitalismuskritik reduziert.<br />

<strong>Zur</strong> Untersuchung <strong>des</strong> „Monopolkapitalismus" konstruieren B/S<br />

das „idealtypische Modell" eines Systems, „das sich aus riesigen<br />

Kapitalgesellschaften zusammensetzt. . . Unter dem Gesichtspunkt<br />

einer Theorie <strong>des</strong> Monopolkapitalismus können die kleineren Unternehmen<br />

als so etwas wie ein Teil der Umgebung behandelt werden,<br />

in der die Großunternehmen wie Schauspieler auf der Bühne agieren"<br />

(58). Diese extreme Ausblendung der kleineren Unternehmen<br />

erscheint jedoch schon angesichts der im Anhang <strong>des</strong> Buches von<br />

J. D. Philipps errechneten Profite der „eingetragenen" und „nicht<br />

eingetragenen" Unternehmen (was identisch sein soll mit Groß- und<br />

Klein- bzw. monopolistischen und nicht-monopolistischen Unternehmen!)<br />

als äußerst fragwürdig (vgl. 367).<br />

• Baran, Paul A., und Sweezy, Paul M.: Monopolkapital. Aus<br />

dem Amerikanischen von Hans Werner Saß. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/<br />

Main 1967 (414 S., kart., 16,— DM).

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