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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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174 B esprechungen<br />

Niewerth, Hans, und Jürgen Schröder (Hrsg.): Lexikon der<br />

Planung und Organisation. Verlag Schnelle, Quickborn<br />

1968 (209 S., Ln., 46,— DM).<br />

Die Verfasser <strong>des</strong> Lexikons sind Kybernetiker, System-, Spiel- und<br />

Informationstheoretiker, Mathematiker, Statistiker u. ä. Darüber<br />

hinaus erhellt die theoretische Tendenz <strong>des</strong> Buches aus der Tatsache,<br />

daß 32 Stichwörter aus dem (1964 in demselben Verlag erschienenen)<br />

„Lexikon der Kybernetik" unverändert abgedruckt wurden. Wie die<br />

Herausgeber im Vorwort betonen, will das Lexikon „eine Verständigung<br />

über Erfahrungen und Theorien aus den Gebieten der Planung<br />

und Organisation (...) ermöglichen", wobei die „interdisziplinäre<br />

Gültigkeit der Begriffe Planung und Organisation" in besonderem<br />

Maße beachtet wird (Vorwort).<br />

Letzteres hat zur Voraussetzung (bzw. Folge) einen sehr hohen<br />

Grad an Formalisierung und Ahistorizität in bezug auf die Ausführungen<br />

zu den einzelnen Stichworten: Der Titelbegriff „Organisation"<br />

etwa wird als spezielles, weil zielgerichtetes System definiert<br />

(120); wobei der Systembegriff als „Menge mit min<strong>des</strong>tens einer<br />

Relation zwischen ihren Elementen" (164) gefaßt wird, von dem das<br />

„soziotechnische System" dadurch sich unterscheidet, daß „wenigstens<br />

ein Teilsystem ein Mensch ist" (165). Geht man vom letztgenannten<br />

Stichwort „soziotechnisches System" aus, so läßt sich der<br />

Planungs-Begriff mühelos formalisieren zu einer inhaltlich nicht<br />

näher bestimmten Entscheidungsmethode, die in einer Situation<br />

alternativer Handlungsmöglichkeiten angewendet wird (125 f.).<br />

Stichworte aus den Bereichen der Wissenschaftstheorie und der<br />

Methodologie sind kaum zu finden (es fehlen z. B. folgende Begriffe:<br />

Deduktion, Induktion, Empirie, Experiment, Falsifikation). „Methode"<br />

selbst wird als „Kombination von Regeln und Operation zur<br />

Steuerung progressiver Informationsverarbeitungsprozesse" definiert,<br />

die „Erreichbarkeit der Ziele", „logische Stringenz" und „Ökonomie<br />

<strong>des</strong> Denkens" gewährleisten solle (104 f.).<br />

Die Konsequenzen einer derart rigorosen und zum Prinzip erhobenen<br />

Formalisierung zeigen sich bei einem Begriff wie „Ideologie":<br />

sie sei ein kohärentes „System von Thesen, die nicht ausnahmslos<br />

logisch-mathematische Theoreme oder Codierung objektiver Beobachtungsergebnisse<br />

sind, jedoch mit dem Anspruch auf allgemeine<br />

Verbindlichkeit vorgetragen werden" (63). Diese Definition verunmöglicht'<br />

nicht nur eine genaue Unterscheidung z. B. zwischen „Religion"<br />

und „Ideologie" (64), sie abstrahiert auch völlig von der Tatsache,<br />

daß das, was vor hundert Jahren „wissenschaftlich" gewesen<br />

sein mag, heute „ideologisch" sein kann; m. a. W. sie negiert die<br />

Historizität auch der wissenschaftlichen Erkenntnis.<br />

Daß ein Lexikon, welches zur Definition <strong>des</strong> Stichwortes „Befehl"<br />

aus dem „Wehrstrafgesetz vom 30. März 1957, § 2 Nr. 2" zitiert (20),<br />

als Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen „demokratischem" und<br />

„autoritärem" Führungsstil (Stichwort: „Führer") das Leistungskriterium<br />

ermittelt, überrascht nicht. Zum Begriff „Demokratisierung"

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