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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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<strong>Imperialismus</strong> und, Kampf dagegen 25<br />

am Ziel sind beide Aktionen gleich harmlos und gleich konsequenzlos,<br />

was bedeutet, daß keine von beiden der Polizei graue Haare<br />

wachsen läßt.<br />

Verschämte Happenings<br />

Haben wir wirklich das Recht dazu, die sich in folgenlosen „happenings"<br />

manifestierenden Proteste gegen die amerikanische Aggression<br />

in Vietnam und jene Aktionen, die wie Aktionen nur aussehen,<br />

der jüngeren Generation übelzunehmen, und diese als „unernst"<br />

abzutun? Welch ein Hochmut! Berechtigt zu dieser Kritik wären wir<br />

allein dann, wenn wir nachweisen könnten, daß wir Erwachsenen<br />

durch unsere Aktionen — und zu diesen zähle ich auch diejenigen<br />

internationalen, an denen ich selbst teilnehme, und das Schreiben<br />

meines Vietnambuches — die Kriegführung der Aggressoren und<br />

die Sicherheit der vietnamesischen Bevölkerung und die Attitüde der<br />

Mehrheit der Menschheit den Vietnamgeschehnissen gegenüber<br />

irgendwie beeinflussen. Bewiesen sind positive Folgen unserer Aktivitäten<br />

kaum. Wäre es nicht möglich, daß auch wir nur demonstrieren,<br />

daß wir ganz vergeblich Zeugnis ablegen und daß auch<br />

unsere Proteste keine wirklichen Aktionen sind, sondern nur wie<br />

Aktionen aussehen? Daß auch unsere öffentlichen Veranstaltungen,<br />

da wir ja über die, die wir anklagen oder verurteilen, keine Macht<br />

ausüben und da die von uns Angeklagten oder Verurteilten unsere<br />

Existenz oder unsere Tätigkeit nicht zur Kenntnis nehmen und ihren<br />

Genocid einfach fortsetzen, nur happenings sind? Nur daß wir bei<br />

der Aufführung unserer „happenings" ernstere Gesichter aufsetzen<br />

als die Jüngeren und daß ein paar aus unserer Gruppe weltberühmt<br />

sind. Ich behaupte das nicht, ich frage das nur. Aber sollten wir nicht<br />

unter allen Umstanden die von der Jugend als happenings veranstalteten<br />

happenings ernst nehmen? Nämlich als eine Aufforderung an<br />

uns, unsere Aktionen daraufhin zu prüfen, ob sie nicht ebenfalls<br />

„happenings" sind? Nur eben verschämte happenings? Deren Autoren,<br />

im Unterschiede zu den Autoren echter happenings, zu eingebildet<br />

sind oder zu unehrlich, um sich den happening-Charakter ihrer<br />

Veranstaltungen zuzugestehen? Sind nicht vielleicht jene Jüngeren,<br />

die lärmend auf den Straßen Scherze treiben, weil sie es verzweifelt<br />

und <strong>des</strong>illusioniert einräumen, daß sie Besseres als „happenings"<br />

nicht zuwege bringen können — sind nicht die vielleicht, eben durch<br />

ihre Einsicht in den Unernst ihres Opponierens, ernster als wir, die<br />

wir noch immer nicht den Mut für das heute erforderliche Quantum<br />

an Skepsis aufbringen?<br />

Unsere Mörder<br />

Nicht nur von den Eigentümern der Massenmedien, nicht nur von<br />

den „Springers", werden wir gehaßt und bekämpft. Deren Triumph<br />

besteht ja darin, daß auch die von ihnen unterjochten Kreaturen,<br />

z. B. die Springer-Leser, die für den Konsum ihres Beraubtwerdens<br />

ihren täglichen Groschen ausgeben, uns hassen; daß diese es nämlich

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