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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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IV. Soziale Bewegung und Politik 151<br />

menhang müßte eingeräumt werden, daß Nordkorea mit dem „aktiven<br />

Neutralismus" nicht nur eine neutralistische Position in der Auseinandersetzung<br />

zwischen der UdSSR und der VR China einnimmt,<br />

sondern vielmehr eine Schiedsrichterrolle, die eine politische Handlungsfreiheit<br />

und Beweglichkeit in solchem Maße ermöglicht, daß<br />

Nordkorea, ähnlich wie Nordvietnam, politische Entscheidungen treffen<br />

kann, ohne die eine oder andere der sozialistischen Großmächte<br />

zu konsultieren. (Eklatante Beispiele dafür sind die Pueblo-Affäre<br />

und die jüngste Entscheidung Ho Chi-minhs für Verhandlungen mit<br />

den USA.)<br />

Die Wechselwirkung zwischen inter- und intraparteilichen Verhältnissen,<br />

die ohne Zweifel ein außerordentlich relevanter Faktor<br />

in der Politik eines jeden sozialistischen Lan<strong>des</strong> ist, wird in dieser<br />

Arbeit einleuchtend dargelegt. Im Unterschied zu bisherigen Untersuchungen<br />

über Nordkorea zeigt Cho auf, daß „die Grenzen zwischen<br />

den verschiedenen Fraktionen nicht unbedingt klar" sind (24 ff.),<br />

und daß aus diesem Grunde die „Säuberungen" nicht nach ideologischen<br />

oder interparteilichen Gesichtspunkten, sondern nach pragmatischen,<br />

machtpolitischen Gesichtspunkten stattfanden.<br />

Die revolutionäre Strategie der KVDR spricht sich gegen jeden<br />

Revisionismus und Dogmatismus aus, wobei man in Nordkorea unter<br />

dem Begriff Dogmatismus etwas anderes versteht als in Nordvietnam:<br />

dort bedeutet Dogmatismus zugleich Stalinismus, während man<br />

in Nordkorea mit Dogmatismus im Grunde Maoismus meint.<br />

Um seine unabhängige und aktive Position um jeden Preis aufrechtzuerhalten,<br />

geht Nordkorea von folgender Maxime aus: „Wer<br />

keinen Nationalstolz hat, wird unausweichlich in nationalen Nihilismus<br />

verfallen ... Diejenigen, die dem nationalen Nihilismus verfallen,<br />

können keine Unabhängigkeit haben, die nationale Souveränität<br />

nicht aufrechterhalten und keine Revolution durchführen" (162 ff.).<br />

Charles T. Z. Chung (Köln)<br />

Munadschid, Salah: Wohin treibt die arabische Welt?<br />

Die erste kritische Stimme eines führenden Arabers. Mit einem<br />

Vorwort von Harald Vocke. Piper Verlag, München 1968 (100 S.,<br />

kart., 5,80 DM).<br />

Der Titel ist ebenso anmaßend wie geschäftstüchtig l . Die „kritische"<br />

Stimme, die führend sein soll, entpuppt sich als die eines<br />

professoralen Sympathisanten der faschistischen .Moslembrüderschaften'.<br />

Für den Titel zeichnet gewiß weniger der Verlag als der<br />

1 Das arabische Original erschien unter dem Titel „Die Säulen der<br />

Katastrophe" (a'midat al-nakbah) im Verlag Dar al-kitab al-arabi. G.<br />

Schukri schreibt in seinem Buch „Amerika und der intellektuelle Krieg"<br />

(Amerika wa'l harb al-fikrijja), Kairo 1968, in dem er die kulturimperialistische<br />

Tätigkeit der CIA im nahen Osten untersucht, daß dieser Verlag<br />

zum Netz der CIA gehört (S. 32). Ein Blick auf das Verlagsprogramm<br />

überzeugt davon.

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