Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

Zur Frage der Abhängigkeit 79
Tabelle 1: Anteil der Importe aus der Dritten Welt am BSP und an
den Gesamtimporten kapitalistischer Wirtschaftsräume 1964,
in Mrd. $ und v. H.
räum
BSP Importe r
insg.
aus d. DW Rohstoffe a. d. DW
(1) (2) (3) (3) (3) (4) (4)
i.v.H.(l) i.v.H. (2) i. v. H. (3)
USA 1 628,7 18,60 6,66 1,1 35,8 5,69 85,4
EWG 2 273,1 44,91 9,82 3,4 21,9 9,34 95,1
EFTA 2 149,7 30,62 6,09 4,1 19,9 5,21 85,6
1051,5 94,13 22,57 2,1 24,0 20,24 89,7
1 f.o.b. 2 c.i.f. Bei den relativen Angaben hebt sich dieser methodische
Fehler weitgehend auf.
Quellen: Statistical Abstract of the US 1966, S. 907; International Trade
1966, S. 168, 184, 200.
aus (15—20 °/o) 35 , jedoch werden dabei dieser Gruppe die „base
metals" zugerechnet, metallische Rohstoffe also, deren erste Verarbeitungsstufe
ihren Standort in den Entwicklungsländern hat. Im Rahmen
der hier zu untersuchenden natürlichen Abhängigkeit der kapitalistischen
Industriestaaten von den Rohstoffen der Dritten Welt ist
es unerheblich, ob die Metalle als Erze oder im aufbereiteten Zustand
bezogen werden. Aber auch für die Vorbedingungen einer Akkumulation
in den Entwicklungsländern ist dieser Unterschied ohne wesentliche
Bedeutung, da für die Verarbeitung allein die Interessen
der Industrieländer entscheidend sind. Interesse an einer Aufbereitung
im Förderland besteht vor allem dann, wenn der Transport des
Erzes in die kapitalistischen Industriezentren infolge des hohen Anteils
von Ballaststoffen und der großen Entfernung unwirtschaftlich
ist 36 . So wird das von den Verbrauchszentren Europas und Nord-
35 Ebd., S. 80 f. u. S. 242.
36 Vanek: The Natural Resource Content, a.a.O., S. 102. — Meistens
handelt es sich bei der Aufbereitung lediglich um das erste Reinigen des
Erzes von Ballaststoffen, etwa mit Hilfe von Schüttelrosten. Vgl. die im
Welthandel übliche und vom GATT verwendete Einteilung der Waren
nach der „Standard International Trade Classification (SITC)", in UNO:
Commodity Trade Statistics 1961, Statistical Papers Series D, Vol. XI
No. 4, Part I, New York 1962, Einleitung; ferner UNO: Yearbook of International
Trade Statistics, New York, versch. Jgg. — Bei den von den Industrieländern
exportierten Basismetallen handelt es sich überwiegend
um Produkte, die bereits einen hohen Wertzuwachs durch industrielle
Verarbeitung erfahren haben (z. B. Edelstahl, Feinbleche, hergestellt aus
Erzen der Dritten Welt, also im Grunde Re-exporte) ; sie sind daher in der
Gruppe der Industrieerzeugnisse belassen worden. Die mit diesem Verfahren
verbundene Ungenauigkeit ist eindeutig geringer als die Verzerrungen,
die mit der Übernahme der offiziellen SITC-Methode in Kauf genommen
werden müßten.