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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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144 B esprechungen<br />

„Lehrjahre" Aufschluß — mit welchen Methoden man gewinnen<br />

kann, ist den Erfolgen der Befreiungsfront zu entnehmen.<br />

Yaak Karsunke (München)<br />

Lacouture, Jean: Ho Tschi Minh. S. Fischer Verlag, Frankfurt/<br />

Main 1968 (314 S., kart., 14,— DM).<br />

Ho Chi Minh: Gegen die amerikanische Aggression.<br />

Reden, Aufsätze, Interviews. Trikont-Verlag, München 1968 (110 S.,<br />

br., 3,90 DM).<br />

Le Chau: Bauernrevolution in Süd-Vietnam. Trikont-<br />

Verlag, München 1968 (149 S., br. 5,— DM).<br />

Chesneaux, Jean: Vietnam. Geschichte und Ideologie<br />

<strong>des</strong> Widerstands. Res Novae—Dritte Welt. Europäische Verlagsanstalt,<br />

Frankfurt/Main 1968 (171 S., br., 7,— DM).<br />

Lacoutures Ho Chi Minh — (ich bleibe bei dieser vietnamesischen<br />

Schreibweise, es heißt ja im Buch auch nicht Lakutühr!) ist aus einer<br />

Kurzbiographie hervorgegangen, die der Autor vor mehr als 10 Jahren<br />

als Teil seines Werkes „Six hommes et la France" veröffentlicht<br />

hatte. Damals stand der „Vater der vietnamesischen Revolution"<br />

noch in einer Reihe mit Ferhat Abbas, Burghiba und anderen „Antikolonialisten".<br />

Thema war die Auflösung <strong>des</strong> französischen Imperiums.<br />

Diese Perspektive bietet heute nur noch historisches Interesse.<br />

Dennoch hat L. den Tenor der damaligen Biographie beibehalten:<br />

Die Spannung zwischen antikolonialem Nationalismus und sozialistischem<br />

Internationalismus, die das Leben dieses Revolutionärs<br />

mehr der Praxis als der Theorie seit seinem Eintritt in die Politik<br />

— gegen Ende <strong>des</strong> Ersten Weltkrieges — geprägt hat. Diese Spannung<br />

wird auf verschiedenen Ebenen ausgetragen: altvietnamesische<br />

Tradition — als Utopie einer besseren Vergangenheit — und Umwälzung<br />

der sozioökonomischen Basis — als Vorbedingung einer<br />

menschenwürdigen Zukunft — stehen sich nach Lacoutures Meinung<br />

gegenüber und werden in der Gestalt Ho Chi Minhs verbunden und<br />

versöhnt; aber das gleiche gilt auch für die Bindung an Asien und<br />

an Europa, insbesondere an Frankreich, worauf L. immer wieder<br />

zu sprechen kommt.<br />

L. hat Ho Chi Minh bei verschiedenen Gelegenheiten zu sehen bekommen,<br />

zuerst als der Autor Presse-Offizier <strong>des</strong> Generals Leclerc<br />

im Hanoi von 1946 war. Er verzichtet aber darauf, selbsterlebte<br />

Anekdötchien zu erzählen und sammelt statt <strong>des</strong>sen alles verfügbare<br />

Material, vor allem über die ersten Jahrzehnte aus dem Leben Ho<br />

Chi Minhs, über die noch wenig bekannt ist: die Kindheit im Nghe<br />

An, die Schulzeit in Hué, die Wander jähre, die politischen Lehrjahre,<br />

die teils freiwillige, teils zwangsweise Emigration, die in verschiedenen<br />

Formen bis 1941 anhielt.<br />

Das Buch räumt außerdem mit einer Reihe von Vorurteilen auf,<br />

die bei bürgerlichen Liberalen Europas weitverbreitet sind, beson-

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