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Zur Politischen Ökonomie des gegenwärtigen Imperialismus ...

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178 B esprechungen<br />

Rede, nur von einer Ausweitung der dirigistischen Maßnahmen <strong>des</strong><br />

Staates im Rahmen der gegenwärtigen ökonomischen Machtverhältnisse.<br />

J. hat sehr gut begriffen, daß die Probleme der Berufsausbildung<br />

nur im Rahmen gesamtgesellschaftlicher Veränderungen gelöst werden<br />

können. Er versteht sie augenscheinlich im Sinne einer weiteren<br />

„Formierung" der Gesellschaft'. J., Wirtschaftsredakteur der ZEIT,<br />

bemüht sich mit diesem populären Aufklärungsbuch, sie den von ihr<br />

Betroffenen schmackhaft zu machen. Klaus Maretzky (Berlin)<br />

v. Eynern, Gert: Grundriß der politischen Wirtschaftslehre.<br />

Die Wissenschaft von der Politik, Band 14.<br />

Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1968 (308 S., kart.,<br />

27,— DM/Ln., 36,— DM).<br />

Auf dieses Buch konnte man einigermaßen gespannt sein. Immerhin<br />

versprach es doch dem Titel nach eine einführende Grundlagendarstellung<br />

zur <strong>Politischen</strong> Ökonomie zu werden und damit eine von<br />

der deutschen Politikwissenschaft bisher sorgsam ausgesparte Lücke<br />

zu füllen. Um es jedoch gleich vorweg zu sagen: diese Lücke klafft<br />

nach wie vor.<br />

Gert von Eynern hat bewußt eine Einführung schreiben wollen. Entsprechend<br />

ist das Buch stark von didaktischen Erwägungen geprägt<br />

(detaillierte Literaturhinweise sowie „Fragen" und „Anregungen<br />

zum weiteren Studium" am Schluß der einzelnen Teile) und befleißigt<br />

sich — mit Erfolg — einer anschaulichen und flüssigen Sprache.<br />

Der erste Teil beschäftigt sich — nach einer kurzen historischen Einleitung<br />

— mit den Zusammenhängen zwischen wirtschaftlichen und<br />

politischen Systemen, also beispielsweise mit der häufig strapazierten<br />

Interdependenz von Marktwirtschaft und Demokratie. Es folgt<br />

dann ein Abschnitt über „wirtschaftliche Grundlagen politischer Entscheidungen",<br />

der vor allem von der Umsetzung wirtschaftlicher<br />

Macht in politische handelt, und im dritten Teil liest man über die<br />

„wirtschaftlichen Folgen politischer Entscheidungen", womit das<br />

Spannungsverhältnis zwischen Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsrationalität<br />

gemeint ist. Ein methodologisches Schlußkapitel bringt<br />

eher Aphoristisches als eine geschlossene Darstellung.<br />

Der Aufbau verweist schon auf die Problematik <strong>des</strong> methodischen<br />

Ansatzes. Die historische Analyse wird, getreu dem üblichen Schema,<br />

in die Einleitung verbannt und spielt fürderhin keine Rolle mehr.<br />

Übrig bleibt die Untersuchung zeitloser „Systeme", die dann notwendigerweise<br />

mit erheblichen Schwächen behaftet sein muß. Wenn man<br />

beispielsweise über die Interdependenzen von Marktwirtschaft und<br />

Demokratie schreibt und dabei nicht auf die Genesis von Kapitalismus<br />

und bürgerlicher Demokratie eingeht, leistet man sich mehr als<br />

eine Unvollständigkeit. Nicht zuletzt' der Verzicht auf die historische<br />

Dimension verführt dazu, „Politik" und „Wirtschaft" als getrennte<br />

Sphären zu begreifen, die einer gegenseitigen Beeinflussung offen<br />

stehen, deren Konnex aber insgesamt als unbestimmt und eher zu-

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