Elektrodynamik - Theoretische Physik IV - Ruhr-Universität Bochum
Elektrodynamik - Theoretische Physik IV - Ruhr-Universität Bochum
Elektrodynamik - Theoretische Physik IV - Ruhr-Universität Bochum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6.3 Energieabstrahlung einer bewegten Punktladung<br />
Mit θ = ∠(⃗n, ˙⃗ β) gilt<br />
⃗n ×<br />
[⃗n × ˙⃗<br />
]<br />
β<br />
[<br />
so dass ⃗n ×<br />
(<br />
⃗n × ˙⃗ β<br />
)] 2<br />
=<br />
= ⃗n<br />
(⃗n · ˙⃗<br />
)<br />
β<br />
− ˙⃗ β (⃗n · ⃗n) = ˙β cos θ⃗n − ˙⃗β ,<br />
[ ] 2 ( ) 2<br />
˙β cos θ⃗n − ˙⃗β = ˙β cos 2 θ − 2 ˙β cos θ⃗n · ˙⃗<br />
( 2<br />
β + ˙β)<br />
=<br />
( ) 2 [cos ˙β<br />
2 θ − 2 cos 2 θ + 1 ] ( ) 2<br />
= ˙β sin 2 θ .<br />
Wir erhalten dann für Gleichung (6.102)<br />
dI<br />
dΩ = Q2<br />
4πc<br />
(<br />
˙β) 2<br />
sin 2 θ = Q2<br />
4πc 3 ( ˙v)2 sin 2 θ (6.103)<br />
mit der charakteristischen sin 2 θ-Abhängigkeit.<br />
Durch Integration über alle Raumwinkel dΩ = sin θdθdφ = dµdφ mit µ = cos θ folgt für die<br />
totale abgestrahlte Leistung<br />
∫ 2π ∫ 1<br />
P tot = dφ dµ dI<br />
∫ 1<br />
0 −1 dΩ = 2πQ2<br />
4πc 3 ( ˙v)2 dµ ( 1 − µ 2) ,<br />
−1<br />
also P tot = 2 Q 2 ( ˙v) 2<br />
3 c 3 . (6.104)<br />
Gleichung (6.104) wird als Larmor-Formel bezeichnet.<br />
Die abgeleiteten Gleichungen (6.90) und (6.94) für das elektrische und magnetische Feld einer<br />
bewegten Punktladung bilden auch den Ausgangspunkt für die Berechnung der Synchrotronstrahlung,<br />
d.i. die Strahlung eines geladenen Teilchens in einem homogenen Magnetfeld:<br />
dazu muss die entsprechende Bahngleichung eines geladenen Teilchens im homogenen Feld<br />
⃗r 0 (t) in die Gleichungen (6.90) und (6.94) eingesetzt werden.<br />
6.3.2 Bremsstrahlung<br />
Bei der Bremsstrahlung wird das geladene Teilchen in Bewegungsrichtung abgebremst. Daher<br />
ist ˙⃗ β parallel zu β ⃗ und deshalb ˙⃗β × β ⃗ = 0. Gemäß Gleichung (6.99) folgt<br />
dI<br />
Q 2 [<br />
≃<br />
dΩ brems 4πcκ 5 ⃗n ×<br />
[⃗n × ˙⃗<br />
]] 2 Q 2 [<br />
β =<br />
4πcκ 5 ⃗n<br />
(⃗n · ˙⃗<br />
)<br />
β − ˙⃗<br />
] 2<br />
β (⃗n · ⃗n)<br />
Q 2 [ ] 2 Q<br />
= ˙β cos θ⃗n − ˙⃗β 2 [ ( ) 2 (<br />
= ˙⃗β 1 − cos 2<br />
4πcκ 5 4πcκ 5 θ )]<br />
=<br />
Q 2<br />
4πcκ 5 ( ˙⃗β<br />
) 2<br />
sin 2 θ .<br />
Mit κ = 1 − ⃗n · ⃗β = 1 − β cos θ erhalten wir<br />
dI<br />
dΩ brems<br />
= Q2<br />
( ˙⃗β<br />
) 2<br />
sin 2 θ<br />
4πc (1 − β cos θ) 5<br />
( ) 2<br />
( ) 2<br />
Q 2 ˙⃗β 1 − µ 2 Q 2 ˙⃗β<br />
=<br />
4πc (1 − βµ) 5 = i(µ) (6.105)<br />
4πc<br />
165