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Elektrodynamik - Theoretische Physik IV - Ruhr-Universität Bochum

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8 <strong>Elektrodynamik</strong> in Materie<br />

Es gilt<br />

d.h. hier ⃗ P<br />

(x ′) · ⃗∇ x<br />

′<br />

div<br />

[<br />

aP<br />

⃗ ]<br />

1<br />

|⃗x − ⃗x ′ |<br />

= a div P ⃗ + P ⃗ · ⃗∇a ,<br />

⎡<br />

⃗P<br />

(x ′) ⎤ ⎡<br />

⃗∇<br />

= ∇ ⃗ x<br />

′ · ⃗P<br />

(x ′) ⎤<br />

x<br />

′ · ⎣ ⎦ − ⎣<br />

⎦ .<br />

|⃗x − ⃗x ′ | |⃗x − ⃗x ′ |<br />

Es folgt<br />

∫<br />

A =<br />

V<br />

⎡<br />

⃗P<br />

(x ′) ⎤<br />

d 3 x ′ ∇x ⃗ ′ · ⎣ ⎦ −<br />

|⃗x − ⃗x ′ |<br />

∫<br />

V<br />

∇x ⃗<br />

d 3 x ′ ′ · ⃗P<br />

(x ′)<br />

|⃗x − ⃗x ′ |<br />

.<br />

Mit Hilfe des Gauß-Theorems wandeln wir das erste Volumenintegral in ein Oberflächenintegral<br />

um und erhalten<br />

∮<br />

A (⃗x) = d⃗a · ⃗P<br />

O(V ) r<br />

∫V<br />

− d 3 x ′ 1 (<br />

⃗∇x ′ ·<br />

r<br />

⃗P<br />

)<br />

. (8.2)<br />

Führen wir das Potential der Volumenladung<br />

und das Potential der Oberflächenladung als<br />

ρ b ≡ − ⃗ ∇ · ⃗P (8.3)<br />

σ b ≡ ⃗ P · ⃗n (8.4)<br />

ein, wobei ⃗n den Oberflächennormalenvektor kennzeichnet, so folgt für das Potential (8.2)<br />

∮<br />

A = da σ b<br />

O(V ) r<br />

∫V<br />

+ d 3 x ′ ρ b<br />

r . (8.5)<br />

Das Potential eines polarisierten Materials ist dasselbe wie das durch eine Volumenladungsdichte<br />

ρ b = −div ⃗ P plus dem durch die Oberflächenladungsdichte σ b = ⃗ P · ⃗n erzeugte<br />

Potential.<br />

Anstatt also über die Beiträge der infinitesimalen Dipole zu integrieren, brauchen wir nur ρ b<br />

und σ b zu berechnen, und können damit die Felder so wie bisher aus Oberflächenladungen<br />

und Volumenladungsdichten berechnen.<br />

Das Zustandekommen von Volumenladungen und Oberflächenladungen durch die Polarisation<br />

lässt sich einfach physikalisch verstehen:<br />

– Bei homogener Polarisation ist div ⃗ P = 0, und wir können uns das dielektrische<br />

Material als parallele Aufeinanderreihung von langen Ketten von einzelnen Dipolen<br />

vorstellen (siehe Abb. 8.4). Die Wirkung der positiven und negativen Ladungen heben<br />

sich im Innern gerade auf und es bleiben nur die Ladungen am Rand übrig, so dass<br />

insgesamt nur die Oberflächenladung σ b nicht verschwindet.<br />

– Bei inhomogener Polarisation ist örtlich div ⃗ P ≠ 0, so dass in jedem Volumenelement<br />

eine Nettoladung übrig bleibt, die sich als Volumenladungsdichte ρ b = −div ⃗ P<br />

beschreiben lässt. Diese tritt dann zusätzlich zu der Oberflächenladung auf.<br />

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