Elektrodynamik - Theoretische Physik IV - Ruhr-Universität Bochum
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3 Elektrostatik<br />
folgt für Gleichung (3.10)<br />
∫<br />
⃗E (⃗r) =<br />
d 3 r ′ ρ<br />
(⃗r ′) ⃗r − ⃗r ′<br />
∫<br />
|⃗r − ⃗r ′ | 3 = −grad r<br />
d 3 r ′ ρ (<br />
⃗r ′)<br />
|⃗r − ⃗r ′ | = −grad rΦ (⃗r) (3.13)<br />
mit dem “skalaren Potential” oder “elektrostatischen Potential”<br />
(<br />
∫ ρ ⃗r ′)<br />
(<br />
∫ ρ ⃗r ′)<br />
Φ (⃗r) = d 3 r ′ |⃗r − ⃗r ′ | + const. = d 3 r ′ |⃗r − ⃗r ′ | , (3.14)<br />
da die Konstante ohne Bedeutung für die Berechnung des E-Feldes ⃗ ist.<br />
Das elektrische Feld kann nach dem Helmholtz-Satz aus der Festlegung seiner Quellen (div E) ⃗<br />
und Wirbel (rot E) ⃗ berechnet werden. Die Anwendung von Gleichung (2.136),<br />
⃗∇ 2 1 1<br />
(<br />
r = ∆<br />
r − r ′ r = −4πδ ⃗r − ⃗r ′) ,<br />
r − r ′<br />
auf Gleichung (3.14) ergibt<br />
∫ (<br />
∆ r Φ (⃗r) = d 3 r ′ ρ ⃗r ′) ∫<br />
∇ ⃗ 2 1<br />
r<br />
|⃗r − ⃗r ′ | = −4π<br />
Damit ist dann nach Gleichung (3.13)<br />
(<br />
d 3 r ′ ρ ⃗r ′) (<br />
δ ⃗r − ⃗r ′) = −4πρ (⃗r) . (3.15)<br />
div ⃗ E = −div grad Φ = − ⃗ ∇ 2 Φ = −∆Φ = 4πρ<br />
und rot ⃗ E = −rot grad Φ = 0<br />
und wir erhalten die differentiellen Feldgleichungen der Elektrostatik<br />
div ⃗ E (⃗r) = 4πρ (⃗r) (3.16)<br />
und rot ⃗ E (⃗r) = 0 . (3.17)<br />
Gemäß Gleichungen (3.15) und (3.13) können wir diese Grundgleichungen alternativ auch<br />
für das skalare Potential formulieren:<br />
∆Φ (⃗r) = −4πρ (⃗r) (3.18)<br />
und ⃗ E (⃗r) = −grad Φ (⃗r) . (3.19)<br />
Gleichung (3.18) wird als Poisson-Gleichung bezeichnet.<br />
Im Spezialfall ρ (⃗r) = 0 reduziert sich die Poisson-Gleichung auf die Laplace-Gleichung<br />
∆Φ (⃗r) = 0 (3.20)<br />
Die Formulierungen (3.18) und (3.20) für das skalare Potential Φ (⃗r) haben den Vorteil, dass<br />
man nur eine skalare Funktion Φ (⃗r) statt der drei Komponenten der Vektorfunktion ⃗ E (⃗r)<br />
benötigt.<br />
Das Grundproblem der Elektrostatik besteht darin, aus der gegebenen Ladungsverteilung<br />
ρ (⃗r) das Potential Φ (⃗r) oder die elektrische Feldstärke ⃗ E (⃗r) aus den formalen Lösungen<br />
(3.14) oder (3.10) zu berechnen.<br />
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