Elektrodynamik - Theoretische Physik IV - Ruhr-Universität Bochum
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2 Mathematische Vorüberlegungen<br />
Ebenso hätten wir auch x = 2y als Funktion von y ausdrücken können, um dann über die<br />
Variable y zu integrieren.<br />
2.6.2 Integration von Divergenzen<br />
Das Gauss-Theorem für die Volumen-Integration von Divergenzen lautet<br />
∫ ( ) ∮<br />
⃗∇ · ⃗v dτ = ⃗v · d⃗a . (2.101)<br />
V<br />
Das Integral einer Divergenz über ein Gebiet (hier ein Volumen) ist gleich dem Wert der<br />
Funktion am Rand des Gebiets (hier die Oberfläche des Volumens). Dabei ist dτ = dxdydz<br />
und<br />
∫ ∫ ∫ ∫<br />
dτ = dx dy dz .<br />
V<br />
Anders als vorher, ist der Randterm selbst ein Integral, hier speziell das Oberflächenintegral<br />
∮<br />
⃗v · d⃗a . (2.102)<br />
S<br />
So wie der Rand eines Weges durch die beiden Endpunkte des Wegs bestimmt ist, ist hier der<br />
Rand des Volumens die ganze Oberfläche des Volumens. d⃗a repräsentiert ein infinitesimales<br />
Element der Oberfläche: d⃗a ist der Vektor mit dem Absolutwert gleich dem infinitesimalen<br />
Flächenelement da und der Richtung normal zur Oberfläche nach außen.<br />
Dies illustrieren wir am Beispiel des in Abb. 2.8 gezeigten Einheitsquaders mit dem Volumenelement<br />
dτ = dxdydz. Für die Vorderseite des Quaders gilt d⃗a 1 = (dydz)⃗i, für die rechte<br />
Seite d⃗a 2 = (dxdz)⃗j,und für den Boden d⃗a 3 = (dydz)(− ⃗ k).<br />
Das Integral (2.102) enthält die Normalkomponente des Vektors ⃗v integriert über eine Oberfläche<br />
(das Skalarprodukt “pickt” die Normalkomponente heraus) und wird als Fluss von<br />
⃗v durch diese Oberfläche bezeichnet. Sei ⃗v etwa die Geschwindigkeit einer Strömung, dann<br />
ist der Fluss von ⃗v einfach die gesamte Menge der Strömung, die pro Zeiteinheit durch die<br />
Oberfläche fliesst. Die Divergenz wurde als Maß für das “Auseinanderfließen” eines Vektors<br />
interpretiert. Je divergenter (d.h. je stärker der Vektor auseinanderfließt) desto größer ist der<br />
Fluss durch die Oberfläche.<br />
Beispiel: Wir überprüfen den Gaußschen Satz für die Funktion<br />
im Einheitsquader. In diesem Fall ist<br />
⃗v = y 2 ⃗i + ( 2xy + z 2) ⃗j + 2yz ⃗ k<br />
S<br />
so dass<br />
2<br />
∫ 1<br />
0<br />
∫<br />
⃗∇ · ⃗v = ∂v x<br />
∂x + ∂v y<br />
∂y + ∂v z<br />
= 0 + 2x + 2y = 2(x + y) ,<br />
∂z<br />
( ) ∫ 1 ∫ 1<br />
[∫ 1<br />
]<br />
⃗∇ · ⃗v dτ = 2 dz dy dx(x + y) =<br />
V<br />
∫ 1<br />
dz<br />
0<br />
0<br />
[ ] 1<br />
dy<br />
2 + y = 2<br />
0<br />
∫ 1<br />
0<br />
dz<br />
0<br />
[ y<br />
2 + y2<br />
2<br />
] 1<br />
0<br />
= 2[z] 1 0 = 2 . (2.103)<br />
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