PDF - THEP Mainz
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86 6.2 Der polarisierte Myon-Zerfall<br />
an. Dabei ist zu beachten, dass eine V −A-Wechselwirkung durch eine Fierz-Transformation 2<br />
ihre V − A-Struktur nicht verändert. Mit den Abkürzungen für die Kopplungskonstanten<br />
(6.37) und den Definitionen (6.19)-(6.34) gilt im Standardmodell<br />
a SM = 0, b SM = 4|C SM | 2 , c SM = 0,<br />
α SM = 0, β SM = 0,<br />
a ′SM = 0, b ′SM = −4|C SM | 2 , c ′SM = 0,<br />
α ′SM = 0, β ′SM = 0 (6.38)<br />
⇒ A = 16|C SM | 2 , ρ = 3 4 , η = 0, ξ = 0, δ = 3 4<br />
(6.39)<br />
Neue Vier-Fermion-Wechselwirkungen<br />
Wie man anhand von Glg. (6.12) erkennen kann, lassen sich alle in Abschnitt 3.4.1 vorgestellten<br />
leptonischen Vier-Fermion-Operatoren ausser O ee , in die folgenden Betrachtungen<br />
mit einbeziehen. Gegebenenfalls müssen die Operatoren, nachdem den Leptonfeldern gewisse<br />
Flavor zugeordnet wurden, mittels einer Fierz-Transformation auf die Gestalt (6.12)<br />
gebracht werden. Da O ll(1) und O ll(3) über eine V − A-Struktur verfügen, macht die Fierz-<br />
Transformation keinen nennenswerten Unterschied, während die P R ⊗ P L -Kopplung in O le<br />
sich zu −2γ µ P L ⊗ γ µ P R transformiert.<br />
Kopplungskonstanten C k , C k<br />
′ und Parameter A, ρ, . . ., die keinen weiteren oberen Index<br />
tragen, beziehen sich im Folgenden auf die Summe des SM-Anteils aus Glg. (6.37) und<br />
den Anteil des neuen Operators. Zum Vergleich der neuen Effekte mit der experimentellen<br />
Präzision verwenden wir die Ergebnisse der in den 80er Jahren durchgeführten Experimente<br />
mit polarisierten Myonen, die in [36] Einzug gefunden haben. Allerdings liegen für die<br />
Parameter ρ [145], δ [146] bzw. η, β ′ /A [147] aktuellere Daten vor. Diese liegen zusammen<br />
mit den älteren Ergebnissen aus [36] der globalen Analyse 3 [148] zugrunde, die sowohl<br />
Aussagen über Kombinationen von skalaren, vektoriellen und tensoriellen Kopplungen als<br />
auch über die Verhältnisse α/A, α ′ /A, β/A und β ′ /A macht. Einer der dort benutzten Parameter<br />
gLR S < 8.8 × 10−2 entspricht, bis auf die Normierung, der Kopplung α des skalaren<br />
Operators O le . Anhand der totalen Breite erhält man im vorhergehenden Abschnitt 6.1<br />
für die LNC-Mode |α| ∼<br />
< 6.60. Trotz der Erhaltung der Leptonzahlen ist der dominante<br />
Term proportional zu |α| 2 , da der Interferenzterm aufgrund der Helizitäteserhaltung verschwindet.<br />
Das Ergebnis aus Referenz [148], dem nahezu alle von der Particle Data Group<br />
akzeptierten und publizierten Zerfallsparameter zugrundeliegen, übersetzt sich in |α| ∼<br />
< 2.90<br />
2 Details zur Fierz-Transformation sind in Anhang B.1 nachzulesen.<br />
3 In Referenz [148] wird 4G F<br />
√<br />
2<br />
∑<br />
g<br />
γ<br />
ρλ 〈ē ρ|Γ γ |ν e 〉〈¯ν µ |Γ γ |µ λ 〉 mit der Summation über γ<br />
= S, V, T und<br />
ρ, λ = R, L zur Parametrisierung des Matrixelements verwendet. Diese unterscheidet sich durch Fierz-<br />
Transformation und Normierung von Glg. (6.12). Sowohl die Obergrenzen für die im SM nicht auftretenden<br />
Kopplungen als auch eine Untergrenze für die einzig im SM vorkommende Kopplung gLL V werden in<br />
Referenz [148] angegeben.