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PDF - THEP Mainz

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3. Der modellunabhängige<br />

effektive Ansatz<br />

3.1. Theoretische Annahmen und Voraussetzungen<br />

Unser Ziel ist es, anhand eines effektiven Ansatzes der Lagrange-Dichte, die die Phänomene<br />

der elektroschwachen Teilchenphysik beschreiben soll, Aussagen über die maximale Größe<br />

neuer Effekte zu gewinnen, die mit der heutigen experimentellen Präzision in Einklang<br />

zu bringen ist. Da wir annehmen, dass wir uns mit heutigen Experimenten gerade an der<br />

Schwelle bewegen, bis zu der die effektive Theorie, die wir als Standardmodell bezeichnen,<br />

Gültigkeit besitzt, ist es berechtigt, potenzielle neue Effekte näher in Augenschein<br />

zu nehmen. Als neue Effekte bezeichnen wir Phänomene, deren Ursache auf einen Term<br />

der Lagrange-Dichte zurückzuführen ist, der nicht in der Lagrange-Dichten der Fermionen<br />

(1.1), der Eichfelder (1.3) bzw. des Higgs-Feldes (1.7) vorkommt. Da sich Neue (d.h. bisher<br />

unentdeckte) Physik nur innerhalb der aktuellen Fehlergrenzen abspielen kann, könnte sie<br />

mit genaueren Experimenten aufgespürt oder weiter ausgeschlossen werden. Die typische<br />

Energieskala Neuer Physik scheint oberhalb des experimentell direkt zugänglichen Bereichs<br />

zu liegen, deshalb hegen wir die Hoffnung, dass Präzisionstests der Niederenergieparameter<br />

Rückschlüsse auf die Struktur der Physik bei hohen Energien zulassen.<br />

Wir setzen voraus, dass es sich bei dem Standardmodell um die effektive Formulierung<br />

einer fundamentaleren Theorie handelt, die ihre speziellen Eigenschaften weit oberhalb der<br />

elektroschwachen Skala und damit weit oberhalb der uns experimentell direkt zugänglichen<br />

Energiebereichen offenbart. Das Konzept einer entkoppelnden Theorie findet seine Anwendung.<br />

Als Ausgangspunkt unserer Überlegungen dient eine Entwicklung um einen Massenparameter<br />

Λ, der oberhalb der elektroschwachen Skala anzusetzen ist und bei den folgenden<br />

Berechnungen exemplarisch als 1 TeV angenommen wird,<br />

∞∑<br />

L eff = Λ −i L i , wobei L 0 = L SM . (3.1)<br />

i=0<br />

Die Ergebnisse können nach Bedarf auf andere Energieskalen umgerechnet werden, sollte<br />

der Lesenden ein plausiblerer Wert für Λ vorliegen. Dazu muss nur überlegt sein, mit<br />

welcher Potenz die Massenskala in der Observablen auftritt. Jeder neuartige Vertex ist,<br />

für die von uns schwerpunktmäßig diskutierten Operatoren mit Massendimension sechs,<br />

proportional zu Λ −2 . Zur Erläuterung der Umskalierung von Ergebnissen hier ein Beispiel:

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