PDF - THEP Mainz
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62 4.6 Grand Unified Theories<br />
durch SU(4) c × SU(2) L × SU(2) R gegeben. Durch einen bestimmten Brechungsmechanismus<br />
wird die SU(3) c × U(1)-Symmetrie aus der SU(4) c -Gruppe zurückgewonnen. Die<br />
Ladung hängt auch in diesem Modell mit den Isospinkomponenten, der Baryon- und der<br />
Leptonzahl wie oben gemäß Q = I 3L + I 3R + 1 (B − L) zusammen.<br />
2<br />
Effektiv kann die Wechselwirkung in dem Energiebereich, in dem die schweren Eichbosonen<br />
W ± R , Z0 R nicht als freie Teilchen vorkommen, durch einen der effektiven Vier-Fermion-<br />
Operatoren, der sich durch eine (V + A)-Struktur auszeichnet, parametrisiert werden: O ee ,<br />
O eu , O ed . Für die semileptonischen Operatoren liegen anhand der von uns betrachteten<br />
Prozesse keine Obergrenzen vor. Deshalb können wir lediglich aus der Obergrenze der effektiven<br />
Kopplung α ee eine untere Schranke für die Masse m ZR des schweren Eichbosons<br />
ableiten. Mittels der Relation<br />
α<br />
Z 0 R<br />
2 R<br />
m 2 Z R<br />
→ α ee<br />
Λ 2 , (4.28)<br />
ergibt sich, analog zur Fermi-Wechselwirkung, mit den Abschätzungen aus den Kapiteln 6<br />
und 7 für LNV-Prozesse, zu denen O ee beitragen kann, m ZR ∼ > 3−77 TeV, unter der Annahme<br />
α R = 1. Dem stehen die experimentellen Ergebnisse der Suche nach schweren Vektorbosonen<br />
gegenüber, die für bestimmte Modellannahmen und Prozesse gültig sind [36]. Die<br />
Grenzen verlaufen zwischen 54 und 898 GeV für die verschiedenen schweren Z ′ -Bosonen.<br />
Auf den ersten Blick erscheinen die von uns gefundenen indirekten Einschränkungen der<br />
Masse eines schweren Eichbosons wesentlich stärker als die durch bisherige direkte Messungen<br />
gefundenen. Es ist allerdings zu beachten, dass in beiden Fällen verschiedene Annahmen<br />
zugrunde gelegt wurden und die modellunabhängigen Grenzen nur für gewisse<br />
Flavor-Verteilungen vorliegen.<br />
Ähnliche Aussagen über die Masse eines zusätzlichen Eichbosons ergeben sich, wenn man<br />
als Eichgruppe SU(3) × SU(2) × U(1) × U ′ (1) zugrundelegt. Durch diese Erweiterung<br />
kommt wiederum eine neue Kopplungskonstante und ein zugehöriges neutrales vektorielles<br />
Eichboson ins Spiel. Oft wird die Wechselwirkung der Fermionfelder ψ i mit dem Z ′ -Boson,<br />
analog dem Term für die Fermion-Z 0 -Wechselwirkung im SM, durch<br />
L Z ′ = − e ∑<br />
¯ψ i γ ( µ fV i − f<br />
2c W s<br />
Aγ i 5) ψ i Z µ ′ (4.29)<br />
W<br />
i<br />
parametrisiert. Dabei bezeichnen fV i und f A i die Stärken der Vektor- bzw. Axialvektorkopplungen.