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PDF - THEP Mainz

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4. Modelle<br />

4.1. Compositeness<br />

Hinter dem Begriff Compositeness verbirgt sich die Annahme, dass Fermionen, Eichbosonen<br />

bzw. skalare Teilchen des Standardmodells keine elementaren Teilchen sind, sondern<br />

eine Substruktur besitzen. Wäre die Annahme korrekt, ließen sich insbesondere Leptonen<br />

und Quarks als Bindungszustände von mehreren anderen Komponenten beschreiben,<br />

die in bestimmten Modellen als Preonen bezeichnet werden. Auf diesen Fall wollen wir<br />

uns im Hinblick auf die oben aufgeführten effektiven Operatoren beschränken und auf die<br />

Diskussion anomalen Verhaltens der Eichbosonen und des Higgs-Bosons verzichten. Im Gegensatz<br />

zu Atomen, bei denen im Vergleich zu den Massen von Kern und Elektronen kleine<br />

Bindungsenergien vorliegen, müssen die Konstituenten der Quarks und Leptonen stark gebunden<br />

und verhältnismäßig leicht sein. Man führt eine sogenannte Compositeness-Skala<br />

Λ C ein, die in dieser Beschreibung die Rolle des Entwicklungsparameters Λ in dem effektiven<br />

Ansatz (3.1) übernimmt. Die Längenskala, auf der die Substruktur gesehen werden<br />

kann, ist 1/Λ C . Die Physik der Bausteine von Quarks und Leptonen spielt sich im Bereich<br />

Λ C ab und ist deshalb relativistisch zu behandeln. Phänomene, die mit der Substruktur<br />

von Leptonen und Quarks zusammenhängen, sind umgekehrt im Niederenergiebereich mit<br />

unterdrückt. Die dominanten Effekte sind wiederum durch effektive Operatoren<br />

mit der kleinstmöglichen Massendimension größer vier zu erwarten, d.h. von Vier-<br />

Fermion-Operatoren der Form (3.12)–(3.15) für Leptonen bzw. (3.26)–(3.34) für Lepton-<br />

Quark-Wechselwirkungen. Diese werden im folgenden Abschnitt näher untersucht. Modelle<br />

in denen eine oder beide Komponenten ψ L und ψ R zusammengesetzte Teilchen sind, enthalten<br />

Kontaktwechselwirkungs-Terme, die helizitätserhaltend sind [61]. Die Lagrange-Dichte<br />

kann dann in der Form ausgedrückt werden<br />

Potenzen von Λ −1<br />

C<br />

L C = g2<br />

(α<br />

2Λ 2 LL ψ L γ µ ψ L ψ L γ µ ψ L + α RR ψ R γ µ ψ R ψ R γ µ ψ R<br />

C<br />

+α LR ψ L γ µ ψ L ψ R γ µ ψ R + α RL ψ R γ µ ψ R ψ L γ µ ψ L ), (4.1)<br />

wobei ψ L die Komponenten u, d, ν, e der linkshändigen Quark- bzw. Leptondubletts bezeichnet,<br />

während ψ R für die rechtshändigen Fermionen u, d, e steht. Auf Generationenindizes<br />

verzichten wir der Übersichtlichkeit halber. Den so beschriebenen Wechselwirkungen<br />

können der Austausch von Preonen oder Feldquanten zwischen den Fermionen zugrunde<br />

liegen. Neben der Vier-Fermion-Wechselwirkung, die oft auch als Kontaktwechselwirkung

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