PDF - THEP Mainz
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72 6.1 Die Myon-Lebensdauer<br />
Diskussion der möglichen Flavor-Kombinationen<br />
In Kapitel 3, S.26 wurde dargelegt, dass jeder der in Glg. (3.12)–(3.25) vorgestellten effektiven<br />
Operatoren stellvertretend für eine Gruppe von Operatoren mit jeweils der gleichen<br />
Struktur, aber unterschiedlichen Kombinationen der Feldoperatoren des Elektrons, Myons,<br />
Tau-Leptons und deren Neutrinos steht. Um die Mächtigkeit der zu den Operatoren<br />
(3.12)–(3.25) gehörigen Gruppen zu bestimmen, zählen wir die Anzahl der Zwei- und Viertupel,<br />
die im Prinzip einen der Zerfälle µ − → e − ¯ν i ν j mit i, j ∈ {e, µ, τ} darstellen können.<br />
Anschließend muss anhand der Struktur der einzelnen Operatoren (3.12)–(3.25) festgestellt<br />
werden, welche der im Prinzip möglichen Flavor-Kombinationen zum Myon-Zerfall<br />
beitragen, d.h. welcher der Operatoren die passende Kombination von Erzeugern und Vernichtern<br />
enthält, um diesen Prozess zu realisieren. Unter Umständen reduziert sich die<br />
Anzahl der möglichen Flavor-Kombinationen dadurch auf die Anzahl der Kombinationen,<br />
die tatsächlich für den Myon-Zerfall relevant sind.<br />
e, µ, µ, τ: 4 · 3 · 2/2<br />
e, µ, µ, µ: 4 · 3 · 2/(3 · 2)<br />
e, e, µ, τ: 4 · 3 · 2/2<br />
e, e, e, µ: 4 · 3 · 2/(3 · 2)<br />
e, µ, τ, τ: 4 · 3 · 2/2<br />
——————–<br />
= 44<br />
Tab. 6.1.: Exemplarisch: maximale Anzahl von Flavor-Kombinationen.<br />
Zunächst machen wir einige Bemerkungen zu der Anzahl der potenziell möglichen Flavor-<br />
Kombinationen. Für die Vier-Fermion-Operatoren müssen alle Viertupel bestimmt werden,<br />
die mindestens einmal den Elektron- und einmal den MyonFlavor enthalten. Da wir auch<br />
die Leptonzahl-verletzenden Zerfallskanäle betrachten, sind wir in der Wahl der anderen<br />
beiden Generationen, die den Neutrinos zugeordnet werden, völlig frei. Für die Platzierung<br />
des Myon-Flavors innerhalb des Viertupels hat man vier Möglichkeiten, für den des Elektrons<br />
nur noch drei. Der dritte Platz im Viertupel kann auf zwei Arten vergeben werden,<br />
für den vierten verbleibt nur noch eine Möglichkeit. Weiterhin ist zu berücksichtigen, wie<br />
viele Flavor mehrfach vorkommen und durch diese Multiplizität ist zu teilen. In Tabelle<br />
6.1 sind die Möglichkeiten, Flavor miteinander zu kombinieren, zusammen mit der jeweiligen<br />
Anzahl, sie durch ein geordnetes Viertupel auszudrücken, aufgelistet. Die maximale<br />
Anzahl von Viertupeln ist insgesamt 44. Nun muss man bei der Diskussion eines jeden Operators<br />
entscheiden, ob die auf kombinatorischem Weg gefundenen Flavor-Kombinationen<br />
zu dem Myon-Zerfall beitragen. In allen nachstehenden Tabellen sind ausschließlich diejenigen<br />
Kombinationen aufgeführt, die tatsächlich für den betrachteten Prozess relevant