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PDF - THEP Mainz

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54 4.3 Supersymmetrie<br />

aus dem MSSM ergeben. Ziel dieser Arbeit ist es, Aussagen bezüglich neuer Effekte frei<br />

von konkreten Modellannahmen, gemäß dem effektiven Ansatz (3.1), zu gewinnen. Um die<br />

Zusammenhänge zwischen SUSY-Schleifendiagrammen und effektiven Wechselwirkungen<br />

systematisch zu diskutieren, gibt es, bedingt durch die große Anzahl freier Parameter des<br />

MSSM, zahlreiche Möglichkeiten. Auch in der Literatur findet man lediglich Diskussionen<br />

spezieller Prozesse oder Modelle, denen gewisse Annahmen zugrunde liegen. Beispielsweise<br />

der Zerfall µ − → e − γ spielt in Kombination mit der hohen experimentellen Präzision der<br />

Zerfallsbreitenmessung [90] eine wichtige Rolle bei der Bestimmung von SUSY-Parametern.<br />

Für eine systematische Diskussion verweisen wir auf Referenz [91]. Dort werden die dominanten<br />

Einschleifenbeiträge berechnet, die nur von Neutralino-, Chargino- und Sleptonparametern<br />

abhängen.<br />

Wir wollen kurz skizzieren, welcher Art die Voraussagen des MSSM sind und in welchem<br />

Zusammenhang sie zu den effektiven Kopplungskonstanten α i stehen.<br />

Zunächst müssen alle dominanten SUSY-Graphen konstruiert werden, die zu einem bestimmten<br />

Prozess auf Schleifenniveau beitragen. Sie hängen davon ab, welche Annahmen<br />

bezüglich der SUSY-Yukawa-Kopplungen, der soft-breaking-Parameter, der Mischungswinkel<br />

und der Teilchenmassen gemacht werden. Bei der Berechnung der Schleifenintegrale treten<br />

im Allgemeinen Divergenzen auf, die erst regularisiert werden müssen. Die Größe des<br />

Schleifenbeitrags ist gegenüber dem des Baumgraphen um O(g 2 /4π) unterdrückt, wobei g<br />

die typische Kopplungsstärke bezeichnet, und hängt von der im loop umlaufenden Masse<br />

M SUSY ab. Schleifenbeiträge sind mit negativen Potenzen von M M SSM unterdrückt und<br />

deshalb umso kleiner, je größer die SUSY-Skala ist. Wegen dieses Unterdrückungsfaktors<br />

handelt es sich bei SUSY-Modellen um entkoppelnde Theorien, deren hidden sector 10 sich<br />

nicht indirekt durch Experimente bei Energien unterhalb von M SM nachweisen lässt. Diagramme,<br />

die durch SUSY-Schleifen entstehen, dominieren solche, die zusätzlich noch Neutrinomischungen<br />

beinhalten, da eine Neutrinomischung entweder loopinduziert oder aber<br />

proportional zu einer weiteren Kopplungskonstanten ist.<br />

λ ijk<br />

l<br />

Man erkennt schnell, dass eine Vielzahl von unbekannten Parametern ye ij , yu ij , y ij<br />

d , λijk e ,<br />

, ˜m i , . . . in die Berechnung von SUSY-induzierten Prozessen eingehen und eine eindeutige<br />

Abbildung von den effektiven, modellunabhängigen Kopplungskonstanten α i in den<br />

SUSY-Parameterraum nicht existiert. Da wir mit unserer Methode Schranken an α i angeben<br />

können, sind die Aussagen, die man hinsichtlich der SUSY-Parameter treffen kann,<br />

nicht eindeutig. Es ist allerdings möglich, bestimmte mehrdimensionale Parameterbereiche<br />

auszuschließen.<br />

Eine Reihe von physikalischen Prozessen bieten sich als besonders gute Kandidaten für die<br />

Bestimmung von SUSY-Parametern an. Neben vielen anderen, sind gerade die LFV-Zerfälle<br />

l − → l − i l+ j l− k<br />

interessante Studienobjekte. In der Literatur gibt es einige spezielle Modelle,<br />

die sich mit der Größe des Verzweigungsverhältnisses befassen. Betrachtet man mSUGRA<br />

[92] mit drei zusätzlichen rechts-händigen Majorana-Neutrinos, deren SUSY-Partnern und<br />

10 Mit dem Begriff hidden sector fasst man diejenigen Felder zusammen, die mit den bekannten Teilchen des<br />

SMs nicht über eine der SM-Wechselwirkungen interagieren.

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