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PDF - THEP Mainz

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42 4.3 Supersymmetrie<br />

um je eine links- und rechts-chirale Grassmann-Variable θ, θ ∗ zu erweitern. Ein Superfeld<br />

Φ(x µ , θ, θ ∗ ) ist ein Feld, das sowohl von den spinorartigen Grössen θ, θ ∗ als auch von den<br />

Ortskoordinaten x µ abhängt. Man unterscheidet zwei Arten von Superfeldern. Die linkschiralen<br />

hängen nur von θ und x µ ab, die rechts-chiralen hängen dagegen von θ ∗ und x µ<br />

ab. Die Entwicklung eines links-chiralen 4 Superfeldes in der Grassmann-Variable θ, das<br />

zur Beschreibung der ”<br />

Materie-“Felder, die den Fermionfeldern des SMs entsprechen, und<br />

deren Superpartner dient, lautet dann<br />

Φ(x µ , θ) = φ(x µ ) + θ · χ(x µ ) + 1 2 θ · θF (xµ ), (4.8)<br />

wobei φ das komplexe skalare Feld, χ das fermionische Feld und F ein Hilfsfeld bezeichnen<br />

5 . Für jedes einzelne der fermionischen SM-Felder χ muss in einem SUSY-Modell ein<br />

chirales Supermultiplett Φ eingeführt werden. Beide tregen im Weiteren einen Index i.<br />

Die Einführung des Hilfsfeldes F ist notwendig, da die Anzahl der Freiheitsgrade des<br />

skalaren Feldes (zwei reelle) und des chiralen Feldes (vier reelle) nicht übereinstimmen.<br />

Der fermionische Charakter der Variable θ lässt die Entwicklung nach dem in θ quadratischen<br />

Term abbrechen. Die technischen Einzelheiten dieser erweiterten Raumzeitsymmetrie<br />

sind im Weiteren nicht wesentlich, deshalb verweisen wir die interessierte Leserin<br />

an die ausführliche Diskussion der Transformationseigenschaften in [84]. Wir weisen lediglich<br />

darauf hin, dass SUSY-Modelle besonders deshalb als reizvolle Erweiterungen des<br />

SM erscheinen, weil sie automatisch eine Verbindung zur Gravitation herstellen können.<br />

Der Kommutator der SUSY-Generatoren ist nicht geschlossen, sondern proportional zum<br />

Viererimpuls, dem Generator der Raumzeit-Translation.<br />

Ein einfaches supersymmetrisches Modell wurde in [83] vorgestellt. Die freie Lagrange-<br />

Dichte des Wess-Zumino-Modells lautet<br />

L WZ<br />

free = ∂ µ φ † i ∂µ φ i + χ † i i¯σµ ∂ µ χ i + F †<br />

i F i (4.9)<br />

für masselose Supermultipletts Φ i ohne Wechselwirkung. Diese Lagrange-Dichte ist ein<br />

Lorentz-Skalar, der sowohl invariant unter SUSY-Transformationen als auch unter U(1) ×<br />

SU(2) × SU(3)-Eichtransformationen ist. Um diese Lagrange-Dichte um die allgemeinsten<br />

renormierbaren Wechselwirkungsterme<br />

L WW = W i (Φ, Φ † )F i − 1 2 W ij(Φ, Φ † )χ i · χ j + h.c., (4.10)<br />

zu ergänzen, ist die Einführung des Superpotenzials W nützlich. Aus der Forderung nach<br />

Invarianz der Wirkung unter SUSY-Transformationen folgt, dass W nicht von Φ † abhängen<br />

4 Eine äquivalente Formulierung der Theorie umfasst aussschliesslich rechts-chirale Superfelder Φ(x µ , θ ∗ )<br />

und deren Entwicklung um θ ∗ .<br />

5 Unter dem dot-Produkt ist im Zusammenhang mit linkshändigen Spinoren χ · ξ = χ a ξ a = χ 1 ξ 1 + χ 2 ξ 2 =<br />

(χ 1 χ 2 ) ( ξ 1<br />

)<br />

ξ 2<br />

= χ2 ξ 1 − χ 1 ξ 2 zu verstehen. Dabei werden die Komponenten der links-händigen Spinoren<br />

χ = ( χ 1<br />

) (<br />

χ 2<br />

und ξ =<br />

ξ1<br />

)<br />

ξ 2<br />

durch untere Indizes beschrieben. Das Herauf- und Herunterziehen der Indizes<br />

geschieht mit Hilfe des antisymmetrischen Tensors ɛ ab = i(σ 2 ) ab gemäß χ a = ɛ ab χ b .

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