PDF - THEP Mainz
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11. Ausblick<br />
Die Liste der im Rahmen dieser Arbeit betrachteten Prozesse ist innerhalb der von uns<br />
eingeschränkten Auswahl von Reaktionen vollständig. Betrachtet und ausgewertet wurden<br />
einerseits Messungen von Zerfallsbreiten von Leptonen in zwei Teilchen (in Meson und<br />
Lepton bzw. in Lepton und Photon) oder drei Teilchen (in Leptonen), andererseits rein<br />
leptonische Streureaktionen und Lepton-Nukleon-Streuung.<br />
Ausserdem wurden Ausschlussgrenzen anhand von Z-Zerfällen bestimmt. Im Hinblick<br />
auf die Beteiligung von u- und d-Quarks ist die Liste von weiteren möglichen Prozessen<br />
vollständig, da wir unsere Auswahl auf Prozesse beschränkt haben, bei denen zwei<br />
Leptonen und ein Meson miteinander in Wechselwirkung treten. Zusätzlich haben wir uns<br />
mit einigen Prozessen befasst, bei denen ein strange-Quark beteiligt ist. Dabei haben wir<br />
bewusst solcherlei Reaktionen ausser Acht gelassen, die neutrale Mesonen mit strangeness<br />
enthalten.<br />
An dieser Stelle sieht man sofort einige Möglichkeiten, die hier vorgestellten Rechnungen<br />
zu erweitern, indem man z.B. Reaktionen mit mehreren Mesonen betrachtet oder andererseits<br />
den Zugang dahingehend erweitert, dass man Bindungszustände aller bekannten<br />
sechs Quarks miteinbezieht. Jedoch spielen bei einer erhöhten Anzahl von Mesonen die Unsicherheiten<br />
der hadronischen Matrixelemente eine zunehmende Rolle. In einigen Modellen<br />
werden Zusammenhänge zwischen den nicht-SM-Matrixelementen und den Quark-Massen<br />
hergestellt. Da man Quark-Massen nur indirekt bestimmen kann, weil Quarks stets nur<br />
als farblose Bindungszustände auftreten, entsteht eine zusätzliche Unsicherheit, die sich<br />
von neuen Effekten kaum trennen lassen wird. Gleichermaßen bietet sich das Ausnutzen<br />
von baryonischen Reaktionen an. Dazu zählen die über die von uns betrachtete Lepton-<br />
Nukleon-Streuung hinausgehende Proton-Proton-Streuung, Neutron- und Hyperonzerfälle.<br />
Der Auswertung von Beschleunigerexperimenten stehen Ergebnisse kosmologischer Beobachtungen<br />
gegenüber. Anhand der WMAP-Daten [202] kann man beispielsweise die Summe<br />
der Neutrinomassen ableiten [203, 204, 205]. Oft geschiet dies unter Verwendung eines bestimmten<br />
kosmologischen Modells. Setzt man voraus, dass Neutrinomassen durch neue<br />
effektive Operatoren generiert werden, können auf diesem Weg wiederum Ausschlussgrenzen<br />
der effektiven Kopplungen bestimmt werden. Um diese Berechnungen ausführen zu<br />
können, müssen die Operatoren, die wir benutzt haben, um weitere ergänzt werden, da die<br />
von uns betrachteten keine Neutrinomassenterme enthalten. Dazu muss man entweder die<br />
Voraussetzung, dass die Massendimension nicht größer als sechs sein soll, fallen lassen oder<br />
rechts-händige Neutrinofelder zulassen. Generell besteht eine Verallgemeinerung unseres