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PDF - THEP Mainz

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146 9.2 Das Pion-Zerfallsverhältnis<br />

Interferenz mit dem Matrixelement des Standardmodells da die Zerfälle π + → e + ν τ und<br />

π + → µ + ν τ Leptonzahl-verletzend sind. Lediglich im Falle (eµ) bzw. (µe), könnten beide<br />

Prozesse π + → e + ν µ und π + → µ + ν e gleichzeitig realisiert werden. Bei genauer Betrachtung<br />

der Feynman-Regeln stellt man jedoch fest, dass stets nur einer der Zerfallsprozesse<br />

beschrieben wird. Da sie Leptonzahl-verletzend sind, gibt es keinen Beitrag aus der Interferenz<br />

mit dem Matrixelement des Standardmodells.<br />

Bei dem Operator O lW stellt man fest, dass die zugehörige Feynman-Regel proportional<br />

zu dem Ausdruck (p · p π )k ν − (p · k)p ν π ist, wobei p den Neutrinoimpuls, k den Impuls des<br />

W −Bosons und p π den Pionimpuls beschreiben. Da ausserdem der Impuls des W −Bosons<br />

identisch mit dem Pionimpuls ist, verschwindet dieser Beitrag völlig (vgl. Bem. S. 142).<br />

Der gleiche Effekt liegt bei allen anderen Operatoren, die einen Feldstärketensor enthalten,<br />

ebenfalls vor. Wegen der Ladungsbilanz bleiben schlussendlich drei leptonische Operatoren<br />

O ϕl(3) , O De und O ¯De übrig, die die Pionzerfallsbreite beeinflussen können. Bei allen<br />

leptonischen Drei-Teilchen-Operatoren fällt auf, dass nie beide Zerfälle gleichzeitig realisiert<br />

werden. Die Methode der Verhältnisbildung ist ungünstig, falls Γ(e + ν) neu = 0. Denn<br />

dann liest sich Ungleichung (9.18) wie eine Abschätzung für das Verzweigungsverhältnis<br />

BR(π + → µ + ν)<br />

⇔<br />

∣ ∣<br />

Γ(e + ν) SM ∣∣∣ Γ(µ + ν) neu ∣∣∣<br />

Γ(µ + ν) SM Γ(µ + ν) SM ∼<br />

< ∆R (9.28)<br />

∣ ( ) Γ(µ + ν) neu ∣∣∣<br />

Γ(e<br />

∣Γ(µ + ν) SM ∼<br />

< + ν) SM −1<br />

∆R<br />

= 6.6 × 10 −3 (9.29)<br />

Γ(µ + ν) SM<br />

mit ∆R = 8 × 10 −7 , da die partielle Breite Γ(µ + ν) fast die gesamte Breite ausmacht<br />

Γ(µ + ν) = (99.98770 ± 0.00004)% Γ tot [36]. Der Effekt ist bei dem Zerfall in Positron und<br />

Neutrino geringer. Dort beträgt das Verzweigungsverhältnis BR(π + → e + ν) = (1.230 ±<br />

0.004) × 10 −4 . Die Abschätzung durch den Messfehler des Verzweigungsverhältnisses in<br />

Myon und Neutrino ist um 4 Größenordnungen besser als (9.28), deshalb benutzen wir<br />

diese für die Eingrenzung der effektiven Kopplungen und stellen diese den Obergrenzen<br />

mittels (9.18) in den Tabellen 9.1 und 9.2 gegenüber.<br />

Operator Kopplung Flavor Kopplung Flavor Messung<br />

O ϕl(3) |Re(α)| ∼<br />

< 5.41 × 10 −2 (ee) |α| ∼<br />

< 1.34 (eτ), (eµ) Verhältnis [163]<br />

|Re(α)| ∼<br />

< 4.30 × 10 −2 (ee) |α| ∼<br />

< 1.19 (eτ), (eµ) BR [36]<br />

O De , O ¯De |Re(α)| ∼<br />

< 0.988 (ee) |α| ∼<br />

< 24.4 (µe), (τe) Verhältnis [163]<br />

|Re(α)| ∼<br />

< 0.784 (ee) |α| ∼<br />

< 21.74 (µe), (τe) BR [36]<br />

Tab. 9.1.: Schranken für die Kopplungen der Operatoren O ϕl(3) , O De und O ¯De bei Λ = 1 TeV<br />

aus π + → e + ν i mit i ∈ {e, µ, τ}

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