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PDF - THEP Mainz

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Motivation<br />

Seit nunmehr fast vierzig Jahren erlebt das Standardmodell der Elementarteilchen [1, 2,<br />

3, 4, 5, 6, 7] einen unvergleichlich erfolgreichen Siegeszug im Hinblick auf Vorhersagen<br />

und Nachprüfbarkeit. Keine andere Theorie in irgendeinem Teilgebiet der Physik kann mit<br />

seiner breitgefächerten Vorhersagekraft konkurrieren. Die Entdeckung des top-Quarks [8],<br />

der W − und Z−Bosonen [9] sowie die Quarkmischung [10, 11] sind nur einige Beispiele,<br />

in denen sich die Symmetrie der theoretischen Formulierung des Modells in der Natur<br />

wiederspiegelt. Insgesamt werden die Phänomene der elektroschwachen und starken Wechselwirkungen<br />

mit hoher Präzision erklärt und beschrieben. Und doch gibt es vereinzelt<br />

Fragestellungen, auf die das Standardmodell keine rundum zufrieden stellende Antwort<br />

liefert und wie ein mehr oder weniger zufällig zusammengestelltes Regelwerk erscheinen<br />

lässt. Da wir uns in einer Zeit befinden, in der wir immer dichter an die Entdeckung<br />

neuer Teilchen bzw. neuer Wechselwirkungen heranreichen, besteht die konkrete Hoffnung<br />

auf baldige Beantwortung der offenen Probleme und Fragen u.a. durch Experimente an<br />

Hadronbeschleunigern wie dem Tevatron 1 , dem LHC 2 oder dem ILC 3 .<br />

Vor allem durch Hochenergieexperimente mit kosmischer Strahlung, beschleunigten Teilchen,<br />

aber auch durch Miteinbeziehen der astrophysikalischen Beobachtungen, tasten wir<br />

uns weiter an die Antworten zu den fundamentalen Fragestellungen heran:<br />

Wieso kommen die Elementarteilchen in einem Schema vor, das sich mindestens dreimal zu<br />

wiederholen scheint, obwohl eine Generation von Teilchen zum Aufbau der Materie völlig<br />

ausreichend ist? Sollte das Ergebnis von LSND [12, 13], welches durch KARMEN [14] nicht<br />

bestätigt wurde, durch MiniBoone [15] bekräftigt werden, ist es wahrscheinlich, dass wir<br />

uns sogar mit vier Neutrinoarten befassen müssen 4 . Zum augenblicklichen Zeitpunkt ist<br />

der Higgs-Mechanismus [17, 18] zwar vielerorts akzeptiert, weil er sich widerspruchsfrei in<br />

das Standardmodell eingliedern lässt und zusätzlich sowohl eine Erklärung für die Masse<br />

der Eichbosonen als auch eichinvariante Massenterme für die Materiefelder liefert, jedoch<br />

fehlt die experimentelle Evidenz der Existenz des Higgs-Bosons und somit die wesentliche<br />

Grundlage. Spielen vielleicht andere skalare Multipletts (doppelt geladene, mehrere Dubletts,<br />

Tripletts, usw.) in diesem Sektor eine Rolle? Wieso ist es so eingerichtet, dass die<br />

Quarkmassen innerhalb einer Generation nur wenig variieren, die Massen der von Lepton<br />

und zugehörigem Neutrino allerdings um viele Größenordnungen auseinanderklaffen? Im<br />

1 Tera eV synchrotron am Fermilab, Chicago<br />

2 Large Hadron Collider am CERN, Genf<br />

3 International Linear Collider, dessen Lokalisierung bisher nicht feststeht.<br />

4 Erste Ergebnisse werden in 2006 erwartet [16].

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