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PDF - THEP Mainz

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Semileptonische Prozesse 145<br />

p = (m π , 0, 0, 0), p 2 = p − p 1 (9.25)<br />

und anschließender Phasenraumintegration<br />

∫ √<br />

Γ SM 1<br />

l = dE<br />

8πm 2 l El 2 − m 2 l |MSM l (E l )| 2 (9.26)<br />

π<br />

unter Ausnutzung der Energie-Impuls-Erhaltung E l = (m 2 π + m 2 l )/(2m π). Die totale Zerfallsbreite<br />

lautet<br />

Γ SM<br />

l = cos2 θ C f 2 πG 2 F<br />

8π<br />

m 2 l (m2 l − m2 π) 2<br />

. (9.27)<br />

Das Ergebnis ist proportional zu der leichten Masse des Leptons. Im Grenzfall masseloser<br />

Leptonen ist der Zerfall gemäß der V − A−Struktur des Standardmodells verboten. Streng<br />

genommen koppeln die Eichbosonen der schwachen Wechselwirkung nur an Teilchen mit<br />

negativer und Antiteilchen mit positiver Helizität (spin flip). Wegen der nichtverschwindenden<br />

Masse des Positrons, findet man im rechtshändigen Feld auch Anteile negativer<br />

Helizität. Nur so können die Spins des auslaufenden Neutrinos und Positrons entgegengerichtet<br />

sein und in der Summe den Spin des pseudoskalaren Pions ergeben. Der Übergang<br />

π + → l + ν l findet statt, ist allerdings um den Faktor (m l /m π ) 2 unterdrückt.<br />

Die aus den effektiven Operatoren resultierenden Matrixelemente, die den Prozess π → lν l ′<br />

beschreiben, werden auf die gleiche Art integriert wie das Matrixlement des Standardmodells.<br />

m 3 π<br />

Der Beitrag der leptonischen Drei-Teilchen-Operatoren<br />

Das Berechnen der Beiträge der leptonischen Operatoren weist die wenigsten Schwierigkeiten<br />

auf, da die Physik am Quark-Boson-Vertex durch das Standardmodell beschrieben wird<br />

und Gleichung (9.2) benutzt werden kann, um das hadronische Matrixelement zu eliminieren.<br />

Es spielen nur diejenigen Operatoren eine Rolle, die den Austausch eines geladenen<br />

Bosons beschreiben. Gemäß Abb. 9.3(b) kombiniert man den Standardmodellvertex für<br />

u−, d−Quark und W −Boson mit dem effektiven leptonischen Vertex. Aufgrund der Faktorisierung<br />

des Matrixelements in einen leptonischen und einen hadronischen Anteil und<br />

unter Verwendung der Relation (9.2) kann die Pion-Zerfallskonstante stets herausgekürzt<br />

und danach das Verhältnis der Zerfallsbreiten bestimmt werden. Man kann die Ergebnisse<br />

anhand der möglichen Flavor-Kombinationen charakterisieren. Im Fall von (ee) kann<br />

ein leptonischer Operator ausschließlich den Pionzerfall in Positron und Elektronneutrino<br />

beschreiben, d.h. Γ neu<br />

1 = Γ(e + ν e ) und Γ neu<br />

2 = 0. Der umgekehrte Fall Γ neu<br />

2 = Γ(µ + ν µ )<br />

und Γ neu<br />

1 = 0 tritt ein, wenn die Flavor-Kombination (µµ) vorliegt. In beiden Situationen<br />

resultiert der Term führender Ordnung in der effektiven Kopplung aus der Interferenz<br />

des neuen mit dem Standardmodellbeitrag. Betrachtet man (eτ) bzw. (τe) oder (µτ) bzw.<br />

(τµ), findet man sich auch in einer der obigen Situationen wieder, allerdings gibt es keine

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