PDF - THEP Mainz
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90 6.2 Der polarisierte Myon-Zerfall<br />
O le mit LNC<br />
Betrachtet man den Operator O le , stellt man fest, dass aufgrund der unterschiedlichen<br />
Helizitäten der Leptonen und der Vernachlässigung der Neutrinomassen der Interferenzterm<br />
des SM-Diagramms mit dem neuen Diagramm identisch Null ist. Damit muss für den<br />
neuen Beitrag zur Zerfallsrate, sowohl im LNC- als auch im LNV-Fall, die Summe aus den<br />
Quadraten der Matrixelemente des SMs und des Operators O le bestimmt werden. Mit der<br />
Kenntniss der neuen Kopplungen<br />
CV neu = − 1 neu<br />
z, C′ V = − 1 z, Cneu A = 1 neu<br />
z, C′ A = 1 z, (6.46)<br />
2 2 2 2<br />
wobei der Wert von z Tabelle 6.10 zu entnehmen ist, erhält man schließlich<br />
b neu = 4 |C SM | 2 + |z| 2 , b ′ neu = −4 |C SM | 2 − |z| 2 , A neu = 16 |C SM | 2 + 4 |z| 2 . (6.47)<br />
Alle bis auf eine bekannte Messgröße behalten den SM-Wert bei: einzig die Messung<br />
(b + b ′ )/A < 1.04 × 10 −3 [36] wird durch den neuen Beitrag zur Wechselwirkung beeinflusst,<br />
allerdings lässt sich dieses Verhältnis nicht in eine Abschätzung der neuen Kopplung<br />
übersetzen, weil sich b und b ′ zu Null addieren. Mit ρ und ξ verhält es sich genauso wie<br />
bei den Operatoren O ll(1) und O ll(3) bereits oben beschrieben. Die Ergebnisse findet man<br />
ebenfalls in Tab. 6.11.<br />
Zusammenfassung<br />
Gäbe es eine neue effektive Wechselwirkung, die gleichzeitig mehrere der Kopplungen<br />
C S , C P , C V , C A , C T änderte, dann wäre der polarisierte Myonzerfall ein Instrument, diese<br />
Effekte anhand der oben definierten Parameter näher zu bestimmen. In dem von uns<br />
gewählten Zugang wird stets nur ein effektiver Operator zur Lagrange-Dichte des SMs hinzugefügt.<br />
Ausserdem haben wir die Auswahl aufgrund der von uns vorgegebenen Kriterien<br />
wie SU(2) L -Invarianz und Massendimension sechs, bereits so stark eingeschränkt, dass<br />
sich als direkte Folge nur Kopplungsparameter C V , C V<br />
′ bzw. C A, C A ′ gegenüber dem SM<br />
ändern können 4 . Schließlich kompensieren sich die Beiträge zu den vom SM abweichenden<br />
Größen b, b ′ und A, die die eigentlichen Messgrößen darstellen, wie oben gesehen gerade so,<br />
dass diese mit dem SM verträglich sind. Um Ausschlussgrenzen für b und b ′ berechnen zu<br />
können, haben wir deshalb die Glgn. (6.42) und (6.44) benutzt.<br />
Erst wenn man auch Operatoren betrachtet, die unseren Anforderungen, wie Symmetrie<br />
und Dimension, nicht genügen, sind weitere Abweichungen von den SM-Voraussagen<br />
möglich, die Einfluss auf existierende Messergebnisse haben.<br />
4 Wie in [56] bereits besprochen, kann die tensorielle Vier-Fermion-Wechselwirkung auf die übrigen Strukturen<br />
mittels Fierz-Transformation zurückgeführt werden. Die skalare Kopplung in O le muss, um einen<br />
Vergleich mit (6.12) zu ermöglichen, ebenfalls Fierz transformiert werden. In diesem Fall resultieren allein<br />
vektorielle und axiale Kopplungskonstanten.