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PDF - THEP Mainz

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Semileptonische Prozesse 143<br />

eine diesbezügliche weitere Indizierung verzichten wir, da wir die unterschiedlichen Mesonen<br />

in einzelnen Kapiteln behandeln und so sicher gestellen, dass die neuen Parameter c i<br />

nicht verwechselt werden.<br />

Es stehen sich schließlich das experimentelle Ergebnis R exp ±∆R für die direkte Messung des<br />

Verhältnisses der beiden partiellen Breiten bzw. das Verhältnis der einzelnen Messungen der<br />

beiden Breiten und die Vorhersage aus der Erweiterung des Standardmodells gegenüber:<br />

R exp ± ∆R =<br />

( )<br />

Γ1 (M → L 1 L ′ 1)<br />

Γ 2 (M → L 2 L ′ 2)<br />

theo<br />

≃<br />

ΓSM 1<br />

Γ SM<br />

2<br />

(1 + Γneu 1<br />

Γ SM<br />

1<br />

− Γneu 2<br />

Γ SM<br />

2<br />

)<br />

, (9.17)<br />

wobei Γ neu<br />

i , i = 1, 2 den Beitrag zur partiellen Zerfallsbreite bezeichnet, der von einem<br />

der neuen Operatoren herrührt. Dabei gilt es zu beachten, dass nur solche Ergänzungen<br />

des Standardmodells betrachtet werden, bei denen genau ein neuer Operator beiträgt, d.h.<br />

beiden zusätzlichen Termen zur Zerfallsbreite liegt der gleiche Operator zugrunde.<br />

Man kann die beiden zusätzlichen Terme als Funktion g der neuen Kopplung α, der Mesonzerfallskonstante<br />

und gegenebenfalls eines der Parameter c i auffassen und die Abschätzungsrelation<br />

wie folgt formulieren:<br />

Γ SM<br />

1<br />

Γ SM<br />

2<br />

∣<br />

Γ neu<br />

1<br />

Γ SM<br />

1<br />

− Γneu 2<br />

Γ SM<br />

2<br />

∣ = |g(α, f M , c i )| < ∆R (9.18)<br />

Verschiedene Verhältnisse bieten sich für eine genauere Betrachtung an und werden im<br />

Folgenden besprochen.<br />

9.2. Das Pion-Zerfallsverhältnis<br />

Bemerkungen zum Experiment<br />

Bei dem Zerfall π ± → l ± ν, der auch zur experimentellen Festlegung der Pionzerfallskonstante<br />

dient, müssen radiative Korrekturen berücksichtigt werden. Man bestimmt stets die<br />

Zerfallsbreiten beider Zerfälle π ± → l ± ν und π ± → l ± νγ. Die Analyse der besten direkten<br />

Messung des Verhältnisses<br />

R = Γ(π+ → e + ν(γ))<br />

Γ(π + → µ + ν(γ))<br />

= (1.2346 ± 0.0035 ± 0.0036) × 10 −4 (9.19)<br />

stammt aus dem Jahr 1993 von [163] und wurde am Schweizerischen Institut für Nuklearphysik<br />

PSI (ehemals SIN) durchgeführt. Ihr liegt eine zweiwöchige Datennahme im<br />

Sommer 1988 zugrunde. Im Folgenden benutzen wir den Fehler der direkten Messung<br />

[163] auf einem neunzigprozentigen Konfidenzniveau ∆R = 8 × 10 −7 . Dieser Präzision<br />

entspricht die Genauigkeit der theoretischen Voraussage [164, 165]. Die aus der direkten<br />

Messung für den Leptonzahl-verletzenden Prozess π + → µ + ν e resultierende Grenze

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