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PDF - THEP Mainz

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68 5.2 Zur Herleitung von Ausschlussgrenzen<br />

Daraus erhält man eine Ungleichung der Form<br />

|α bSM | < f(A bSM<br />

theo , ∆A exp , ∆A SM<br />

theo, Λ), (5.4)<br />

wobei f eine Funktion von der Voraussage durch den neuen Operator, vom Messfehler, von<br />

der Unsicherheit der Voraussage und von der neuen Energieskala ist. Oft tritt der Fall ein,<br />

dass der experimentelle Fehler den der Voraussage durch das Standardmodell überwiegt.<br />

Dann bestimmt der Messfehler die Güte der Abschätzung (5.4). In diesem Zusammenhang<br />

bleibt zu erwähnen, dass die Myon-Zerfallsbreite in dieser Hinsicht eine Ausnahme darstellt.<br />

Der Fehler der Vorhersage dominiert den Messfehler des Myon-Zerfalls. Dazu unten mehr.<br />

Die Kenntnis der Strahlungskorrekturen des Standardmodells spielt immer dann eine Rolle,<br />

wenn die Unsicherheit in der theoretischen Vorhersage bzw. die Differenz der Vorhersage<br />

und des Messwertes groß sind. Strahlungskorrekturen, die durch die Feynman-Regeln der<br />

neuen Operatoren induziert werden, sind einerseits als Korrektur zu einem ohnehin kleinen<br />

Korrekturterm zum Standardmodell unterdrückt. Andererseits können sie stets in die<br />

effektive neue Kopplung absorbiert werden.<br />

Den in dieser Arbeit aufgelisteten oberen Schranken der neuen Kopplungen α liegt ein 90%-<br />

iges Konfidenzniveau zugrunde. Die in der Literatur angegebenen 1σ-Fehlerintervalle bzw.<br />

die auf 95%-igem Konfidenzniveau ermittelten Werte wurden entsprechend umgerechnet.<br />

Im Folgenden werden einige zusätzliche Annahmen zugrunde gelegt. Dazu zählt, wie oben<br />

schon erwähnt, die Annahme, dass nur jeweils genau ein neuer Operator zusätzlich zum<br />

Standardmodell in das erweiterte Modell mit eingeht. Aufgrund der begrenzten Anzahl<br />

von Präzisionsmessungen ist es nicht möglich, für alle effektiven Operatoren simultan obere<br />

Grenzen für die Größe der Kopplungen anzugeben. Deshalb wird die Lagrangedichte des<br />

Standardmodells jeweils nur um einen neuen Term erweitert. Alle Ausschlussgrenzen für<br />

die Kopplungskonstanten werden unter der Annahme Λ = 1 TeV bestimmt. Es werden<br />

keine neuen Feldoperatoren neben den SM-Feldern zugelassen. Insbesondere enthält dieser<br />

Zugang keine rechts-händigen Neutrinofelder.<br />

Wir gehen nicht auf die Möglichkeit ein, dass in einer konkreten, über das SM hinausgehenden<br />

Theorie mehrere der Operatoren (3.12)–(3.49) gemeinsam auftreten. In einem solgen<br />

Fall wären sowohl schärfere als auch schwächere Ausschlussgrenzen denkbar: ersteres wäre<br />

der Fall, wenn sich die Effekte der verschiedenen Operatoren aufsummieren; die zweite<br />

Möglichkeit könnte realisiert sein, wenn sich die Effekte der verschiedenen Operatoren bei<br />

der Berechnung einer Observablen gegenseitig kompensieren.

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