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PDF - THEP Mainz

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Effektive Feldtheorien 19<br />

Gemäß dem Noether-Theorem existieren erhaltene Vektor- und Axialvektorströme<br />

Jµ V,a = Qγ µ T a Q (2.7)<br />

Jµ A,a = Qγ µ γ 5 T a Q, (2.8)<br />

im allgemeinen Fall von N f Quarks bezeichnen T a die Generatoren der Fundamentaldarstellung<br />

der SU(N f ). Aus mehreren Gründen kann SU(N f ) L × SU(N f ) R nicht die richtige<br />

Symmetriegruppe sein, um die chirale Lagrange-Dichte zu formulieren. Wäre sie die<br />

zugrunde liegende Symmetriegruppe, gäbe es Zustände mit gleichen Quantenzahlen und<br />

entgegengesetzter Parität. Sie werden experimentell nicht beobachtet. Ausserdem würden<br />

Vakuumerwartungswerte von Produkten der Axialströme ebenso groß wie Produkte der<br />

Vektorströme. Auch diese Aussage steht im Widerspruch zum Experiment. Durch den Mechanismus<br />

der spontanen Symmetriebrechung reduziert sich die Symmetriegruppe auf die<br />

vektorielle Untergruppe SU(N f ) L+R . Gemäß dem Goldstone-Theorem treten dabei N 2 f − 1<br />

neue masselose, pseudoskalare Goldstone-Bosonen auf, genausoviele wie Generatoren durch<br />

die Symmetriebrechung verloren gehen. Sie sind die leichtesten Hadronen der Theorie. Im<br />

Grenzfall zweier masseloser Quarks (N f = 2) treten die Goldstone-Bosonen der Theorie in<br />

Form der drei Pionen auf, die ein Isospin-Multiplett bilden und in der Natur tatsächlich mit<br />

annährend gleicher und kleiner Masse m π ≃ 140 MeV ≪ Λ χ vorkommen. Stellt man eine<br />

Theorie mit drei masselosen Quarks auf (N f = 3), existieren acht pseudo-skalare Goldstone-<br />

Bosonen: die drei Pionen, die vier Kaonen und das η−Meson. Hier ist die Symmetrie nicht<br />

mehr so gut realisiert, weil die Massen der Goldstone-Bosonen von etwa 140 bis 550 MeV<br />

variieren. Das Bild der spontan gebrochenen chiralen Symmetrie verliert an Gültigkeit, je<br />

schwerer die in der Natur vorkommenden Goldstone-Bosonen tatsächlich sind.<br />

Um die allgemeinste, effektive, chirale Lagrange-Dichte formulieren zu können, betrachten<br />

wir zunächst die Lagrange-Dichte LQCD<br />

0 und führen externe, hermitesche Felder v µ(x),<br />

a µ (x), s(x), p(x) ein, die an die Vektor- und Axialvektorströme und die skalaren und<br />

pseudoskalaren Dichten koppeln:<br />

L = L QCD + L ext<br />

= L QCD + Qγ µ (v µ + γ 5 a µ )Q − Q(s − iγ 5 p)Q (2.9)<br />

Die Dichten besitzen Matrixcharakter bezüglich der Flavor u, d, s und sind farbneutrale<br />

3 × 3−Matrizen. Diese Art der Herangehensweise hat vor allem den Vorteil, dass sie die<br />

Einführung einer Wechselwirkung mit externen Feldern in die effektive Theorie ermöglicht,<br />

was bei der Beschreibung der Meson-Zerfälle nötig sein wird. Durch Verwendung von rechtsund<br />

linkshändigen Feldern lautet die Lagrange-Dichte<br />

L = L QCD + Q L γ µ L µ Q L + Q R γ µ R µ Q R − Q R (s + ip)Q L − Q L (s − ip)Q R , (2.10)<br />

mit R µ = v µ + a µ und L µ = v µ − a µ . Nun betrachtet man lokale Transformationen, die die<br />

globalen als Spezialfall enthalten. Man stellt fest, dass die Lagrange-Dichte invariant unter

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