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PDF - THEP Mainz

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Modelle 45<br />

Sie enthält neben den Feldern des SMs und deren Superpartnern auch alle Hilfsfelder. Summiert<br />

wird über alle in Tabelle 4.1 aufgeführten chiralen Supermultipletts unter Beachtung<br />

der kovarianten Ableitung für die Fermionen und deren Superpartner<br />

D µ χ i = ∂ µ χ i + ig V Vµ α (T α χ) i , (4.18)<br />

D µ φ i = ∂ µ φ i + ig V Vµ α (T α φ) i , (4.19)<br />

wobei V α<br />

µ wieder für eine Sorte Eichfelder steht und die T α die Generatoren der Eichgruppen<br />

in der jeweiligen Darstellung bezeichnen.<br />

Die erste Zeile in (4.17) beschreibt die Dynamik der chiralen Supermultipletts und deren<br />

Kopplung an die Eichfelder. In den Ableitungen des Superpotenzials ist die Wechselwirkung<br />

der chiralen Superfelder kodiert. Die drei folgenden Zeilen in (4.17) stehen für die Dynamik<br />

der Eichbosonen der U(1), SU(2) bzw. SU(3) und deren Superpartner. Die letzte Zeile<br />

enthält die Kopplungen zwischen den Eichfeldern und den Superpartnern in den chiralen<br />

Supermultipletts. Der letzte Term in glg. 4.17 beschreibt die Kopplung der Sfermionen an<br />

die Hilfsfelder.<br />

Mit (4.17) steht nun eine Lagrange-Dichte zur Verfügung, die sowohl ein Lorentz-Skalar<br />

als auch eine Invariante unter SUSY- und U(1) Y × SU(2) L × SU(3) c -Transformationen<br />

ist. Sie enthält das gesamte Teilchenspektrum des Standardmodells und darüber hinaus<br />

alle SUSY-Partner. Da Neutrinos innerhalb des Standardmodells als masselose Teilchen<br />

beschrieben werden, kommen auch im MSSM keine rechtshändigen Neutrinos vor. In der<br />

so beschriebenen supersymmetrischen Welt, besitzen alle Superpartner eines Supermultipletts<br />

die gleiche Masse. Sowohl die Fermionen als auch die Eichbosonen sind ohne spontane<br />

Symmetriebrechung (SSB) im Higgs-Sektor masselos. Die Gleichheit der Massen von<br />

Superpartnern eines Supermultipletts widerspricht allerdings den experimentell gewonnen<br />

Einsichten in die Quantenphysik. Innerhalb der experimentell zugänglichen Energien konnten<br />

bisher keine SUSY-Teilchen gefunden werden, also müssen sich deren Massen von denen<br />

der Standardmodellteilchen stark unterscheiden. Supersymmetrie kann in dem vermessenen<br />

Energiebereich nicht exakt realisiert sein.<br />

Es gibt prinzipiell zwei mögliche Arten von Symmetriebrechung, über deren tatsächliche<br />

Realisierung kein eindeutiger Konsens herrscht. Bei der Supersymmetrie könnte es sich, wie<br />

bei der chiralen Symmetrie der QCD oder der im elektroschwachen Sektor auftretenden,<br />

um eine spontan gebrochene handeln, d.h. die Lagrange-Dichte, nicht aber der Vakuumzustand,<br />

wäre invariant unter allen Symmetrietransformationen. Verfolgt man diesen Ansatz,<br />

stößt man auf weitere Schwierigkeiten. Deswegen erscheint es sinnvoll, sich nicht für eine<br />

bestimmte Art der SSB zu entscheiden. Statt dessen kann man zu (4.17) Terme addieren,<br />

die die Supersymmetrie explizit brechen. Auf diese Art parametrisiert man, wie auch schon<br />

bei dem effektiven Ansatz (3.1), die Unkenntnis über den konkreten Mechanismus anhand<br />

einer großen Massenskala. Von den Zusatztermen verlangt man, dass sie die Massenhierarchie<br />

nicht ändern, also nicht zu unerwünschten neuen quadratischen Divergenzen führen<br />

(soft-breaking). Diejenigen Terme, die Lorentz- und U(1) Y × SU(2) L × SU(3) c -invariant

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