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PDF - THEP Mainz

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10 1.3 Der Higgs-Mechanismus<br />

jede spontan gebrochene lokale Eichtheorie renormierbar ist [25, 26]. Eine solche Theorie<br />

erhält man durch Einführung eines komplexen, skalaren Feldes ϕ, dass sich unter<br />

SU(2)−Eichtransformationen wie ein Dublett verhält [17, 18]. Es wird durch die Lagrange-<br />

Dichte<br />

L Higgs = (D µ ϕ) † (D µ ϕ) − λ (<br />

ϕ † ϕ − v 2) ∑<br />

2<br />

+ (gf d 2<br />

¯f Lϕf d R d + gf u ¯f L u ˜ϕfR u + h.c.) (1.7)<br />

beschrieben, wobei f für ein beliebiges Lepton 5 - oder Quark-Feld steht. Der erste Term<br />

bestimmt die Dynamik des komplexen, skalaren Feldes<br />

( ) ϕ<br />

+<br />

ϕ = . (1.8)<br />

ϕ 0<br />

Der zweite Term, das Potential, ist SU(2)-symmetrisch und besitzt unendlich viele gleichberechtigte<br />

Grundzustände mit ϕ † ϕ = v 2 . Zeichnet man einen davon als Vakuumzustand<br />

aus, etwa ( 0<br />

v)<br />

, spricht man von spontan gebrochener Symmetrie. Der Massenterm von ϕ<br />

ist proportional zu −λv 2 . Durch die Einführung des Higgs-Feldes ϕ werden mittels des<br />

sogenannten Higgs-Mechanismus Massenterme für Fermionen und Eichbosonen generiert,<br />

die invariant unter der lokalen Eichsymmetrie SU(3) × SU(2) × U(1) des Standardmodells<br />

sind. Dabei erzeugt ϕ die Massenterme der down-artigen Fermionen f d , das ladungskonjugierte<br />

Higgsfeld ˜ϕ = iτ 2 ϕ ∗ die der up-artigen Fermionen f u auf eine renormierbare<br />

Art. Diese Eigenschaft lässt das Konzept erfolgversprechend erscheinen, allerdings entzieht<br />

sich das Higgs-Feld nach wie vor einer experimentellen Bestätigung und wirft anderenorts<br />

seinerseits neue Fragen auf (z.B. das Hierarchieproblem). Die spontane Symmetriebrechung<br />

(SSB) reduziert die SU(2) I × U(1) Y der elektroschwachen Wechselwirkung auf<br />

eine U(1) Q −Symmetrie. In der kovarianten Ableitung ist die Information kodiert, wie das<br />

Higgs-Feld an die Eichfelder koppelt und deren Massenterme erzeugt. Die Massenmatrix<br />

der Eichbosonen Wµ i und B µ ist demnach nicht diagonal. Die Masseneigenzustände, die<br />

man durch Diagonalisierung erhält, sind die geladenen W −Bosonen<br />

f<br />

W ±µ = 1 √<br />

2<br />

(W 1µ ∓ iW 2µ ), (1.9)<br />

deren Masse 6 m 2 W ±<br />

= 1 2 g2 v 2 beträgt. Die ungeladenen Felder sind Mischungen aus den<br />

Feldern W 3 µ und B µ<br />

Z µ = (cos θ W W 3µ − sin θ W B µ ), (1.10)<br />

A µ = (sin θ W W 3µ + cos θ W B µ ). (1.11)<br />

5 Ausgenommen sind die im SM nicht vorkommenden rechts-händigen Neutrinos.<br />

6 Um das wiederholte Zitieren der von der Particle Data Group herausgegebenen Werte für physikalische Observable<br />

[36] zu vermeiden und um die Lesbarkeit zu erleichtern, sind die im Text nicht explizit erwähnten<br />

Messgrößen, die zur Berechnung einzelner Größen innerhalb dieser Arbeit eine Rolle spielen, in Anhang E,<br />

S.229f. zusammengestellt.

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