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Kritik mit Methode? - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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jekt der Gruppengespräche aufgeben zu müssen. Mir war unklar, <strong>mit</strong> wie viel Autorität<br />

ich von den Jugendlichen fordern sollte, an den Gesprächen teilzunehmen; insbesondere<br />

hatte ich Angst, <strong>mit</strong> einem fordernderen Auftreten das überraschend gute Verhältnis<br />

zu den Mädchen, von dem ich mir viel für die Gespräche erhofft hatte, aufs<br />

Spiel zu setzen. Mir war unverständlich, warum sie sich einem Forschungsgespräch<br />

entzogen, wenn sie im Alltag so sehr an einem Kontakt <strong>mit</strong> mir interessiert waren.<br />

In dieser Situation fragte mich der Schulleiter, wie es <strong>mit</strong> den Forschungen<br />

voranginge. Als ich ihm die Situation schilderte, schlug er spontan vor, sofort <strong>mit</strong><br />

mir durch die Klassen zu gehen und die Jugendlichen erneut aufzufordern, an den<br />

Gesprächen teilzunehmen; wenn er sie vom Unterricht freistellen würde, würden<br />

sicherlich einige der Jugendlichen teilnehmen. Ich ließ mich auf das Angebot ein<br />

und konnte am nächsten Tag tatsächlich die ersten Gespräche führen.<br />

5. Das erste Gespräch <strong>mit</strong> den Mädchen<br />

Das erste Gespräch <strong>mit</strong> den Mädchen fand am frühen Nach<strong>mit</strong>tag des 16. September<br />

2004 in einem Raum des Mädcheninternats statt. Alle zwölf Schülerinnen des<br />

Internats, alle zwischen 15 und 19 Jahren alt, nahmen daran teil.<br />

5.1. Legende zur Transkriptionsweise<br />

Um einen möglichst umfassenden Eindruck des Gesprächs zu ver<strong>mit</strong>teln, habe ich<br />

in Transkription und Übersetzung versucht, das tatsächlich Gesprochene so genau<br />

wie möglich wiederzugeben und dennoch eine gute Lesbarkeit zu garantieren;<br />

grammatikalische »Fehler« der SprecherInnen habe ich versucht, <strong>mit</strong> ähnlichen<br />

grammatikalischen Fehlern im Deutschen zu übersetzen. Die folgende Legende<br />

soll helfen, die Transkriptionsweise zu verstehen:<br />

auf Spanisch (Was auf Spanisch gesagt wurde, ist nicht kursiv geschrieben.)<br />

auf Q’eqchi’ (Was auf Q’eqchi’ gesagt wurde, ist kursiv geschrieben.)<br />

leise, geflüstert (Was leise gesagt wurde, ist in 8-Punkt-Schrift geschrieben)<br />

laut bzw. betont<br />

Sto-, Stottern<br />

//unterbrochen von anderer Person<br />

... Pause (kürzer als drei Sekunden)<br />

----- ----- zehn Sekunden Pause (also: zwei mal fünf Gedankenstriche)<br />

Überschneidungen in der Rede:<br />

Sandra: Ja, es gefällt mir.<br />

Tania: Ja, es hat uns sehr gefallen.<br />

(???) Unklarheiten bei der Übersetzung<br />

(~~~) unverständlich<br />

CS = Christoph Schwarz<br />

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