Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...
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104 Kongruenzen mit einer Unbekannten 4.6<br />
(4.3) f(x) ≡ 0 (mod p)<br />
höchstens g Lösungen.<br />
b) Hat die Kongruenz (4.3) mehr als n Lösungen, so sind alle Koeffizienten<br />
von f(x) durch p teilbar.<br />
Beweis (Vollständige Induktion <strong>und</strong> indirekter Schluss, r2):<br />
Es genügt den Fall g = n zu betrachten, weil p | c i für i > g gilt. Dann sind die<br />
Aussagen a) <strong>und</strong> b) äquivalent.<br />
Es sei M : = {n ∈ N 1 ; Für alle Polynome mit dem Grad n modulo p gilt i)} .<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Satzes über die Lösungsanzahl der linearen Kongruenz (Seite 101)<br />
ist 1 ∈ M.<br />
Für m ∈ M sei f(x) ein Polynom mit dem Grad m + 1 modulo p. Wir nehmen<br />
an, dass die Kongruenz (4.3) m+1 modulo p inkongruente Lösungen x 0 , . . . , x m+1<br />
besitzt. Es gilt f(x) − f(x 0 ) = m+1 ∑<br />
c i (x i − x i 0) = (x − x 0 ) m+1 ∑ i−1 ∑<br />
c i x j x i−1−j<br />
0 für<br />
i=1<br />
alle x ∈ Z \ {x 0 } . Setzen wir h(x) : = m+1 ∑<br />
i=1<br />
i−1 ∑<br />
c i<br />
j=0<br />
i=1<br />
x j x i−1−j<br />
0 = :<br />
j=0<br />
m∑<br />
b j x j , so ist<br />
f(x) − f(x 0 ) = (x − x 0 ) h(x) für jedes x ∈ Z erfüllt. Wegen b m = c m+1 teilt p<br />
nicht b m , d. h. h(x) hat modulo p den Grad m.<br />
Für k = 1, . . . , m + 1 gilt aber (x k − x 0 ) h(x k ) ≡ f(x k ) − f(x 0 ) ≡ 0 − 0 ≡<br />
0 (mod p). Aufgr<strong>und</strong> des Produktteilersatzes (Seite 23) folgt dann, dass h(x)<br />
modulo p die m + 1 Lösungen x 1 , . . . , x m+1 besitzt - im Widerspruch zur Induktionsvoraussetzung.<br />
Also ist auch m + 1 ∈ M. Damit gilt M = N 1 .<br />
Neben den Polynomkongruenzen spielen Systeme von Kongruenzen ersten Grades<br />
sowohl theoretisch als auch praktisch eine Rolle. Die Problemstellung des folgenden<br />
Satzes trat vermutlich schon vor mehr als zweitausend Jahren bei astronomischen<br />
Berechnungen auf. Die erste bekannte Quelle, die auch die heutige<br />
Lösungsmethode an Beispielen aufzeigte, ist ein wahrscheinlich zwischen 280 <strong>und</strong><br />
473 n. Chr. entstandenes Werk des chinesischen <strong>Mathematik</strong>ers Sun-Tsu. Daher<br />
hat der Satz seinen Namen.<br />
j=0<br />
Chinesischer Restsatz<br />
Für k ∈ N 2 seien m 1 , . . . , m k ∈ N 2 paarweise teilerfremd, <strong>und</strong>