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Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

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160 Binäre quadratische Formen <strong>und</strong> die Klassengruppe 5.3<br />

as 2 +bs+c = c+ 1 2 (b+b 1)s, <strong>und</strong> (5.15) ergibt −a 1 < b 1 ≤ a 1 . Im Falle a 1 > c 1 werde<br />

gemäß (5.16) als Abschluss des Schleifendurchlaufs a : = c 1 , b : = −b 1 , c : = a 1<br />

gesetzt; andernfalls sei a : = a 1 , b : = b 1 , c : = c 1 .<br />

Nach endlich vielen Schritten hat man eine Form (a, b, c) mit −a < b ≤ a ≤ c,<br />

die nur für a = c <strong>und</strong> b < 0 nicht reduziert ist. In diesem Fall ergibt (a, −b, a)<br />

wegen (5.16) die gesuchte reduzierte Form.<br />

Für den Reduktionsalgorithmus bringen wir zunächst ein Beispiel von Gauß,<br />

wobei zu beachten ist, dass er mit (a, b, c) die Form bezeichnet, die bei uns mit<br />

(a, 2b, c) abgekürzt wird, <strong>und</strong> dass die Diskriminante dem Vierfachen seiner “Determinante”<br />

entspricht.<br />

Für D = −124 ergibt der Algorithmus nacheinander die Formen (304, 434, 155),<br />

(304, −174, 25), (25, 174, 304), (25, 24, 7), (7, −24, 25), (7, 4, 5), (5, −4, 7), <strong>und</strong><br />

die letzte davon ist reduziert.<br />

Da die von Gauß behandelten Determinanten umkehrbar eindeutig den geraden<br />

Diskriminanten entsprechen, hat der folgende Fall mit D = −19 bei ihm kein<br />

Gegenstück: (23, 25, 7), (23, −21, 5), (5, 21, 23), (5, 1, 1), (1, −1, 5), (1, 1, 5).<br />

Der Reduktionsalgorithmus hat ein ähnlich günstiges Laufzeitverhalten wie der<br />

Euklidische Algorithmus, dessen Schrittzahl im Effizienzsatz (Seite 22) abgeschätzt<br />

wurde. Gilt nach dem ersten Schleifenschritt a = a 1 > √ |D|, so folgt c 1 =<br />

b 2 1+|D|<br />

< a2 1+a 2 1<br />

= 1 4a 1 4a 1 2 a 1, <strong>und</strong> die anschließende Vertauschung von a 1 <strong>und</strong> c 1 ergibt,<br />

dass a bei jedem Schleifendurchlauf mindestens halbiert wird, solange a > √ |D|<br />

ist. Für a < √ |D| lässt sich mit Fallunterscheidung zeigen, dass höchstens ein<br />

weiterer Reduktionsschritt benötigt wird. Damit ist die Schrittzahl kleiner als<br />

( )<br />

3<br />

2 ln √|D| a<br />

+ 2.<br />

Nun ist es möglich, effizient in der Klassengruppe zu “rechnen”, indem reduzierte<br />

Formen mit anschließender Reduktion componiert werden. Da wir in dem folgenden<br />

Abschnitt nur einen Ausblick auf die weitere Entwicklung geben, die mit<br />

der Formencomposition zusammenhängt, skizzieren wir hier noch eine Anwendung<br />

der Klassengruppe positiv-definiter Formen bei der Faktorisierung natürlicher<br />

Zahlen. Eine ausführliche Darstellung von algorithmischen Aspekten der<br />

elementaren <strong>und</strong> algebraischen <strong>Zahlentheorie</strong> ist in [2] enthalten. Die wichtigsten<br />

Algorithmen der <strong>Zahlentheorie</strong> werden auch in [8] behandelt.

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