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Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

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192 Problemlösestrategien 6.3<br />

Methodik. Davon spielen hier nur die ersten beiden eine Rolle, wobei auf die<br />

Beweisverfahren nicht weiter eingegangen wird, weil sie in den früheren Kapiteln<br />

genügend ausführlich dargestellt wurden.<br />

Das Übersetzen einer Problemsituation oder eines entsprechenden Textes in die<br />

formale Sprache der <strong>Mathematik</strong> kann dagegen schon weit in die Heuristik reichen,<br />

weil etwa Umformulierungen oder eine günstigere Parameterwahl nötig sind,<br />

um eine Lösung zu finden (vgl. [13]). Im Unterschied zu vielen “Denksportaufgaben”<br />

ist es aber bei den Wettbewerbsproblemen nicht sehr schwierig, den mathematischen<br />

Sachverhalt beziehungsweise das Aufgabenziel zu erfassen. Die meisten<br />

der Probleme in diesem Buch liegen sogar bereits in weitgehend mathematisierter<br />

Form vor. Für Unerfahrene ist es allerdings zum Beispiel bei den Problemen<br />

47, 55, 58, 60 <strong>und</strong> 61 nicht einfach, einen geeigneten Ansatz zu finden. Anders<br />

als für IMO-TeilnehmerInnen, die an zwei Tagen jeweils drei Aufgaben in 4 1 2<br />

St<strong>und</strong>en lösen sollen, spielt hier der Zeitaspekt keine Rolle bei der Bewertung des<br />

Schwierigkeitsgrades.<br />

Um eine grobe Übersicht zu erhalten, “hierarchisieren” wir zunächst die für die<br />

elementare <strong>Zahlentheorie</strong> infrage kommenden Problemlösestrategien, indem wir<br />

drei Typen unterscheiden.<br />

• Globale Strategien umfassen die Suche nach Regelmäßigkeiten oder nach<br />

Ansatzpunkten für konkrete Strategien, die Brauchbarkeitsanalyse bei ähnlichen<br />

Problemen oder Sätzen, die Problemabwandlung <strong>und</strong> die Erzeugung<br />

von Problemketten (Gaußsche Erk<strong>und</strong>ungsstrategie, Umformulierungsstrategie,<br />

Modifizierungsstrategie, Verallgemeinerungsstrategie)<br />

• Lokale Strategien strukturieren ein gegebenes Problem <strong>und</strong> nutzen seine<br />

Besonderheiten (Rückwärtsstrategie, Pólyasche Brückenstrategie, Invarianzstrategie,<br />

Symmetriestrategie, Fallunterscheidungsstrategie, Zurückführungsstrategie,<br />

Extremfallstrategie, Visualisierungsstrategie)<br />

• Mikrostrategien benutzen Gesetzmäßigkeiten <strong>und</strong> Schlussweisen des betreffenden<br />

mathematischen Teilgebiets, um Material für die Aufstellung <strong>und</strong> zum<br />

Bestätigen oder Verwerfen von Vermutungen auf dem Weg zu einer Lösung zu<br />

erhalten (Kernbruchstrategie, Klammerungsstrategie, Exponentenvergleichsstrategie,<br />

Wechselwegnahmestrategie, Abstiegsstrategie).

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