Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...
Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...
Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5.3 Binäre quadratische Formen <strong>und</strong> die Klassengruppe 157<br />
a 1 ≥ ar 2 − a|rt| + ct 2 = a ( r 2 − |rt| + t 2 ) + (c − a) t 2 .<br />
Wegen ru − st = 1 ist (r, t) ≠ (0, 0), womit r 2 − |rt| + t 2 = (|r| − |t|) 2 + |rt| ≥ 1<br />
folgt. Zusammen mit der dritten Reduziertheitsungleichung erhalten wir also<br />
(5.18) a 1 ≥ a + (c − a) t 2 ≥ a.<br />
Setzen wir zusätzlich voraus, dass (a 1 , b 1 , c 1 ) reduziert ist, so ergibt (5.18) mit<br />
vertauschten Koeffizienten die Beziehung a ≥ a 1 . Damit gilt a 1 = a. Durch<br />
Unterscheidung von zwei Fällen weisen wir nun die Gleichheit der beiden Formen<br />
nach.<br />
Ist c > a oder c 1 > a 1 , so genügt es wegen der Gleichartigkeit der Durchführungen,<br />
von c > a auszugehen. Da sich für t ≠ 0 aus (5.18) ein Widerspruch zu a 1 = a<br />
ergeben würde, muss t = 0 <strong>und</strong> wegen ru − st = 1 außerdem ru = 1 sein. Mit<br />
(5.12) erhalten wir dann b 1 = 2ars + b. Wegen der Reduziertheit <strong>und</strong> mit a 1 = a<br />
gilt −a < b ≤ a <strong>und</strong> −a = a 1 < b 1 ≤ a 1 = a. Daraus folgt 2a|rs| = |b 1 − b| < 2a,<br />
sodass sich rs = 0 <strong>und</strong> damit b 1 = b ergibt. Stellt D die gemeinsame Diskriminante<br />
aller Formen der Klasse dar, so ist c 1 = b2 1−D<br />
= b2 −D<br />
= c. Also gilt<br />
4a 1 4a<br />
(a 1 , b 1 , c 1 ) = (a, b, c).<br />
Als Negation des ersten Falles sei nun c = a <strong>und</strong> c 1 = a 1 . Wegen a 1 = a ist<br />
dann c 1 = c, <strong>und</strong> die Gleichheit der Diskriminanten liefert b 2 1 = D + 4a 1 c 1 =<br />
D + 4ac = b 2 . Hier muss b 1 = b sein, weil δ b1 = δ b = 0 nur für b 1 ≥ 0 <strong>und</strong> b ≥ 0<br />
gilt. Damit ist stets (a 1 , b 1 , c 1 ) = (a, b, c), wenn beide Formen positiv-definit,<br />
zueinander äquivalent <strong>und</strong> reduziert sind.<br />
Als Beispiel bestimmen wir die reduzierten positiv-definiten Formen (a, b, c) für<br />
D = −39. In einer äußeren Schleife durchläuft b alle ganzen Zahlen mit 0 ≤ b ≤<br />
√<br />
1<br />
3<br />
|D| <strong>und</strong> b ≡ D (mod 2), während a in einer inneren Schleife alle ganzzahligen<br />
Werte mit b ≤ a ≤ |D| <strong>und</strong> a b 2 −D<br />
√<br />
∣<br />
1 ∣∣<br />
annimmt. Wenn b ≠ 0, a ≠ b<br />
3 4<br />
<strong>und</strong> a ≠ c mit c : = b2 −D<br />
4a<br />
gilt, ist neben (a, b, c) auch (a, −b, c) reduziert. Für<br />
D = −39 erhält man auf diese Weise die Formen (1, 1, 10), (2, 1, 5), (2, −1, 5)<br />
<strong>und</strong> (3, 3, 4).<br />
Als Höhepunkt des fünften Abschnitts von [9] führt Gauß die “Composition”<br />
von Formen beziehungsweise Formenklassen ein. Zu Beginn des entsprechenden<br />
Abschnitts schreibt er, dass es sich dabei um einen “anderen sehr wichtigen,