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Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

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218 Problemlösestrategien 6.3<br />

zu f n in Beziehung setzen lässt. Die einfachste Funktion f(u, v, w, x) : = u + v +<br />

w + x kommt wegen der obigen Gleichung<br />

(6.30) a n + b n + c n + d n = 0 für alle n ∈ N 1<br />

nicht infrage. Die naheliegenden Funktionen f(u, v, w, x) : = max {|u|, |v|, |w|, |x|}<br />

<strong>und</strong> f(u, v, w, x) : = |u| + |v| + |w| + |x|, die wegen (6.26) wenigstens positive<br />

Glieder f n ergeben, erlauben keine günstige Rekursion für f n . Als nächste Funktion,<br />

deren Positivität zu (u, v, w, x) ≠ (0, 0, 0, 0) äquivalent ist, bietet sich damit<br />

f(u, v, w, x) : = u 2 + v 2 + w 2 + x 2 an.<br />

Setzen wir q n : = a 2 n + b 2 n + c 2 n + d 2 n, so gilt zunächst<br />

(6.31)<br />

q n+1 = (a n − b n ) 2 + (b n − c n ) 2 + (c n − d n ) 2 + (d n − a n ) 2<br />

= 2q n − 2 (a n b n + b n c n + c n d n + d n a n ) .<br />

Als Anwendung der gleich zu behandelnden Symmetriestrategie ergänzen wir<br />

s n : = 2a n b n + 2b n c n + 2c n d n + 2d n a n durch die “fehlenden” acht Produkte<br />

a 2 n, 2a n c n , c 2 n, b 2 n, 2b n d n <strong>und</strong> d 2 n, sodass wir<br />

(6.32) s n + (a n + c n ) 2 + (b n + d n ) 2 = (a n + b n + c n + d n ) 2 = 0 für n ∈ N 1<br />

wegen (6.30) erhalten. Durch Addition von (6.31) <strong>und</strong> (6.32) folgt<br />

q n+1 = 2q n + (a n + c n ) 2 + (b n + d n ) 2 ≥ 2q n für jedes n ∈ N 1 ,<br />

<strong>und</strong> vollständige Induktion ergibt<br />

q n ≥ 2 n−1 q 1 ≥ 2 n−1 für alle n ∈ N 1 .<br />

Also ist (q n ) n∈N<br />

<strong>und</strong> damit auch ( max {|a n |, |b n |, |c n |, |d n |} ) n∈N unbeschränkt.<br />

Die Invarianzstrategie lässt sich beim Lösen der Probleme 13, 50 <strong>und</strong> 53 einsetzen.<br />

Als Signal kann die Wiederholungseigenschaft aus dem anfangs zitierten<br />

Merkspruch von A. Engel dienen.<br />

Symmetriestrategie<br />

In der <strong>Zahlentheorie</strong> bedeutet Symmetrie meistens wie in der Algebra, dass eine<br />

Funktion von mehreren Variablen beim Permutieren der Variablen in sich selbst<br />

übergeht. Durch diese Invarianz lässt sich beim <strong>Problemlösen</strong> manchmal die entscheidende<br />

Darstellung finden. Nicht selten kann auch durch eine erkannte oder<br />

herbeigeführte Symmetrie die Anzahl der zu untersuchenden Fälle verkleinert<br />

werden. Wir wählen als Beispiel Problem 1.6.11 aus [13], weil wir später eine<br />

Lösung mit Hilfe der Klammerungsstrategie bringen können.

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