02.01.2015 Aufrufe

Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

8 Gr<strong>und</strong>legung 1.1<br />

Bei all diesen Schwierigkeiten überrascht es nicht, dass viele <strong>Mathematik</strong>studierende<br />

die Peano-Axiome lediglich glauben. Insbesondere ist ihnen nicht klar,<br />

was die Nachfolgerabbildung bedeutet <strong>und</strong> wieso das Induktionsaxiom gültig sein<br />

soll, das unendliche Mengen vergleicht, während unser Universum als endlich angenommen<br />

wird.<br />

Obwohl zum Verständnis der elementaren <strong>Zahlentheorie</strong> solche Kenntnisse der<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Mathematik</strong> nicht unbedingt nötig sind, soll doch zunächst ein<br />

alternativer Zugang skizziert werden, der diese Fragen klärt <strong>und</strong> der insbesondere<br />

die beiden wichtigen Beweisverfahren, die meistens “Minimumprinzip” <strong>und</strong><br />

“Induktionsprinzip” heißen, als einprägsam hergeleitete Sätze verstehen lässt.<br />

Die zugehörige Basistheorie hat den Titel “Zahlgenese”, weil sie im Unterschied<br />

zum wissenschaftsorientierten “Zahlensystem” die Schwierigkeiten der Lernenden<br />

in den entsprechenden Altersstufen berücksichtigt. Unter anderem wird anstelle<br />

der didaktisch fragwürdigen “axiomatischen Methode” von David Hilbert<br />

(1899) die “Postulat-Methode” von Euklid (≈ 325 v. Chr.) verwendet. Das<br />

Hypertext-Buch Zahlgenese [16] ist im Mathkompass [14] erschienen.<br />

Ausgehend von dem durch Georg Cantor 1874 eingeführten Mengenbegriff<br />

wird zuerst die “Gleichmächtigkeit” von zwei Mengen M 1 <strong>und</strong> M 2 dadurch definiert,<br />

dass es eine bijektive Abbildung von M 1 auf M 2 gibt. Die ersten beiden<br />

der folgenden sieben Postulate beruhen einerseits auf Einsichten, die die Menschheit<br />

im Laufe von Jahrtausenden gewonnen hat <strong>und</strong> die in angepasster Form<br />

schon Kindern in der Gr<strong>und</strong>schule vermittelt werden. Andererseits definieren sie<br />

implizit die “C-Mengen”, die für diesen Aufbau gr<strong>und</strong>legend sind.<br />

Kardinalzahlpostulate<br />

a) Jede C-Menge M hat eine Eigenschaft - Kardinalzahl von M genannt <strong>und</strong><br />

card M geschrieben -, die sich für alle C-Mengen A <strong>und</strong> B folgendermaßen<br />

vergleichen lässt:<br />

Definitionsgemäß ist card A = card B, wenn A <strong>und</strong> B gleichmächtig sind.<br />

Definitionsgemäß gilt card A ≤ card B, wenn B eine zu A gleichmächtige<br />

Teilmenge enthält.<br />

Definitionsgemäß ist card A < card B, wenn card A ≤ card B gilt, aber nicht<br />

card A = card B erfüllt ist.<br />

b) Für je zwei C-Mengen A, B gilt genau eine der Beziehungen card A =<br />

card B oder card A < card B oder card B < card A.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!