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Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

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196 Problemlösestrategien 6.3<br />

n 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

x 1 1 1 3 1 5 7 3<br />

y 1 3 5 1 11 9 13 31<br />

Auf den ersten Blick ist keine Gesetzmäßigkeit zu erkennen. Aber der obige “Vertrauensschutz”<br />

erlaubt die Annahme, dass die Werte in jeder Spalte nur durch<br />

die Zahlen in der Vorgängerspalte bestimmt sind. Als zweckmäßige Bezeichnung<br />

bietet es sich dann an, die Lösungskomponenten als Glieder x n <strong>und</strong> y n von zwei<br />

Folgen zu schreiben. Die “psychologische Brückenstrategie” lässt sich nun folgendermaßen<br />

formulieren: Wenn die Lösung nicht zu schwierig ist, dann gibt es<br />

rekursive Darstellungen<br />

(6.4) x n+1 = ax n + by n , y n+1 = cx n + dy n mit a, b, c, d ∈ Q für alle n ∈ N 3 .<br />

Die Tabelle zeigt, dass a, b, c <strong>und</strong> d nicht ganz unabhängig von x n <strong>und</strong> y n sein<br />

können, weil a = b = 1 2 für n ∈ {3, 5, 8} den richtigen x n+1-Wert ergibt, während<br />

für n ∈ {4, 6, 7, 9} nicht einmal ungerade Zahlen herauskommen. In diesen Fällen<br />

liefert aber a = 1 2 , b = −1 2 oder a = −1 2 , b = 1 2 den korrekten x n+1-Wert. Damit<br />

liegt die Vermutung nahe, dass sich zumindest x n+1 mit Fallunterscheidung aus<br />

x n <strong>und</strong> y n berechnen lässt, wobei die letzten beiden Fälle noch zusammengefasst<br />

werden können, wenn wir in (6.4) Betragsbildung zulassen.<br />

Dieser “unnatürliche” Ansatz mit Beträgen, die wegen des Quadrierens in 7x 2 n+y 2 n<br />

eigentlich unnötig sind, sollte zu der Idee führen, auch negative Lösungskomponenten<br />

zuzulassen, um die obigen Fallunterscheidungen zu vermeiden. Wir versuchen<br />

also, die vorhandenen Lösungswerte so mit Vorzeichen zu versehen, dass<br />

die Rekursionsgleichung x n+1 = 1 2 (x n + y n ) durchgängig gilt. Da x n+1 ungerade<br />

sein soll, muss zusätzlich x n ≡ y n (mod 4) für alle n ∈ N 3 gelten. Indem wir mit<br />

x 3 = y 3 = x 4 = 1 beginnen, setzen wir y 4 : = −3, damit y 4 ≡ x 4 (mod 4) ist,<br />

<strong>und</strong> fahren jeweils mit der Bildung des arithmetischen Mittels sowie der Vorzeichenanpassung<br />

der y n fort. Dann erhalten wir die modifizierte Tabelle<br />

n 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

x n 1 1 -1 -3 -1 5 7 -3<br />

y n 1 -3 -5 1 11 9 -13 -31<br />

Um herauszufinden, ob y n auch einer durchgängigen Rekursionsgleichung genügt,<br />

wenden wir noch einmal eine Brückenstrategie an, indem wir überlegen, wodurch<br />

ein Zusammenhang zwischen den Lösungspaaren von 2 n = 7x 2 n + y 2 n <strong>und</strong> 2 n+1 =

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