Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...
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2.3 Lineare diophantische Gleichung 27<br />
d. h. es ist m + 1 ∈ M ′′ n. Also gilt M ′′ n = N 1 .<br />
Aus (2.9) folgt mit dem Satz über Teilbarkeitsregeln (Seite 18), dass ggT(P s , Q s ) =<br />
1 für alle Näherungsbrüche P s<br />
Q s<br />
gilt. Geht man umgekehrt von einem Bruch a b mit<br />
a, b ∈ N 2 <strong>und</strong> ggT(a, b) = 1 aus, so ergibt (2.8) die Gleichung a b = P n<br />
Q n<br />
, wenn<br />
[q 1 , . . . , q n ] die Kettenbruchentwicklung von a b ist. Wendet man auf a Q n = b P n<br />
viermal den Produktteilersatz (Seite 23) an, so erhält man a|P n , P n |a, b|Q n , Q n |b<br />
<strong>und</strong> damit P n = a <strong>und</strong> Q n = b. Ersetzt man nun in (2.9) (mit s = n) P n durch a<br />
sowie Q n durch b, multipliziert beide Seiten mit (−1) n <strong>und</strong> führt die Abkürzungen<br />
x : = (−1) n Q n−1 , y : = −(−1) n P n−1 ein, so stellt (x, y) eine ganzzahlige Lösung<br />
der Gleichung<br />
a x + b y = 1<br />
dar. Dieses ist das einfachste Beispiel eines Typs von Gleichungen, die in der<br />
<strong>Zahlentheorie</strong> eine wichtige Rolle spielen <strong>und</strong> die nach dem griechischen <strong>Mathematik</strong>er<br />
Diophant (zwischen 150 <strong>und</strong> 350 n. Chr.) benannt werden, der als Erster<br />
Methoden zur Bestimmung rationaler Lösungen von Gleichungen untersuchte.<br />
Bezeichnung der diophantischen Gleichung<br />
Eine Gleichung f(x 1 , . . . , x n ) = g (x 1 , . . . , x n ) mit f(x 1 , . . . , x n ) ∈ Z <strong>und</strong><br />
g (x 1 , . . . , x n ) ∈ Z für alle (x 1 , . . . , x n ) ∈ Z n heißt diophantische Gleichung.<br />
Ein n-tupel (y 1 , . . . , y n ) ∈ Z n heißt Lösung der diophantischen Gleichung,<br />
wenn f(y 1 , . . . , y n ) = g (y 1 , . . . , y n ) gilt.<br />
Beispiele<br />
i) a x+b y = c mit a, b ∈ Z\{0} <strong>und</strong> c ∈ Z (“Lineare diophantische Gleichung”);<br />
ii) x 2 = 2 y 2 (Irrationalität von √ 2, siehe Seite 30);<br />
iii) x 2 + y 2 = z 2 (“Pythagoreische Tripel”, siehe Seite 35);<br />
iv) x 2 − my 2 = 1 mit m ∈ N 2 <strong>und</strong> √ m /∈ N 2 (“Fermat-Pell-Gleichungen” oder<br />
“Pellsche Gleichungen”, siehe Seite 168).<br />
Mit Hilfe der obigen Überlegungen können wir nun die lineare diophantische<br />
Gleichung abschließend behandeln.