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Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

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210 Problemlösestrategien 6.3<br />

Da die rechte Seite von (6.13) eine k-te Potenz ist, wäre es günstig, wenn wir<br />

1 − k nach oben durch eine k-te Potenz abschätzen könnten, deren Basis nicht<br />

n+3<br />

von k abhängt. Dann müsste in einem letzten Rückwärtsschritt nur noch gezeigt<br />

werden, dass die n-te Potenz dieser Basis für alle n ∈ N 6 kleiner als 1 2 ist.<br />

Für k = 2 <strong>und</strong> n ∈ N erhalten wir durch “quadratische Ergänzung”<br />

( )<br />

1 − 2<br />

n+3 < 1 − 2<br />

n+3 + 1 = 1 − 1 2<br />

(n+3) 2 n+3 .<br />

Ersetzen wir −1 durch x <strong>und</strong> beachten, dass (1+2x)(1+x) = n+3 1+3x+2x2 ≥ 1+3x<br />

gilt, so ergibt sich 1 + 3x ≤ (1 + x) 3 als eine weitere Anwendung der Rückwärtsstrategie,<br />

<strong>und</strong> wir erkennen, dass die Multiplikation mit 1 + x auf beiden Seiten<br />

der entsprechenden Ungleichung mit k anstelle von 3 sogar den Induktionsschritt<br />

für den Beweis der Bernoullischen Ungleichung<br />

(6.14) 1 + kx ≤ (1 + x) k für alle k ∈ N <strong>und</strong> für jedes x ∈ R mit x ≥ −1<br />

liefert.<br />

Damit haben wir in (6.13)<br />

( )<br />

1 − k n (<br />

n+3 ≤ 1 − 1<br />

n+3<br />

(<br />

Wegen<br />

( ( ) )<br />

1 − 1 n+6<br />

n+9<br />

1 − 1 9) 6<br />

= 0, 49327 . . . <<br />

1<br />

2<br />

n∈N<br />

) ( kn ( ) )<br />

= 1 − 1 n k<br />

für alle n ∈ N<br />

n+3<br />

1 <strong>und</strong> k ∈ I n .<br />

monoton fallend ist.<br />

In [13] wird dazu die Ableitung der Funktion<br />

genügt es nun zu zeigen, dass die Folge<br />

(<br />

x ↦→<br />

( ) )<br />

1 − 1 x<br />

x+3 , x ≥ 6<br />

betrachtet. Wir verwenden ebenfalls die Verallgemeinerungsstrategie, aber mit<br />

einer viel einfacheren Methode, die sogar in einem Schulbuch bei der Einführung<br />

( )<br />

der Exponentialfunktion gebraucht wird. Da wir 1 − 1 n ( )<br />

n+3 ≥ 1 − 1 n+1<br />

n+4<br />

für jedes n ∈ N 6 beweisen wollen, versuchen wir herauszufinden, für welche x ∈ R<br />

die Polynomrelation<br />

(6.15)<br />

(<br />

1 − x<br />

n+3<br />

) n<br />

≥<br />

(<br />

1 − x<br />

n+1<br />

n+4)<br />

für alle n ∈ N6<br />

( )<br />

erfüllt ist. Dazu setzen wir f n (x) : = 1 − x n+1 ( )<br />

1 − x −n<br />

n+4<br />

n+3 für n ∈ N1 <strong>und</strong><br />

x < 4. Durch Differentiation erhalten wir dann<br />

f n(x) ′ = n+1<br />

n+4<br />

=<br />

(<br />

1 − x<br />

n+4<br />

(<br />

1 − x<br />

n+4<br />

) n (<br />

1 − x<br />

n+3<br />

) n (<br />

1 − x<br />

n+3<br />

) −n<br />

+<br />

n<br />

n+3<br />

) −n−1<br />

x−3<br />

(n+3)(n+4) .<br />

( )<br />

1 − x n+1 ( )<br />

1 − x −n−1<br />

n+4<br />

n+3

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