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Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

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6.3 Problemlösestrategien 193<br />

Gaußsche Erk<strong>und</strong>ungsstrategie<br />

Diese am häufigsten anzuwendende Strategie ist schwer zu beschreiben, weil bei<br />

ihr typische Merkmale (“Signale”) fehlen <strong>und</strong> weil sie oft nur in Verbindung mit<br />

anderen Strategien zum Ziel führt. So dient sie meistens der Suche nach “Ansatzpunkten”<br />

für solche konkreteren Strategien oder dem Aufdecken von Strukturen.<br />

Bei der Einführung der Gaußschen Erk<strong>und</strong>ungsstrategie mit der Lösung von Problem<br />

1 (Seite 31) wurde durch die Behandlung von Spezialfällen zunächst die<br />

Einsatzmöglichkeit der Rückwärtsstrategie erkannt, die schließlich zur Anwendung<br />

der Kernbruchstrategie führte.<br />

Zum Aufdecken von Strukturen gehört meistens eine Materialsammlung in Form<br />

einer Tabelle mit Werten für kleine Parameter. Beim “häuslichen” <strong>Problemlösen</strong><br />

ist dafür ein Computeralgebrasystem sehr empfehlenswert. Die dann vorliegende<br />

Aufgabe, Regelmäßigkeiten zu erkennen <strong>und</strong> zu nutzen, ähnelt schon der Forschungsarbeit<br />

des problemlösenden <strong>Mathematik</strong>ers. Wir bringen deshalb ein leichtes<br />

<strong>und</strong> ein schweres Beispiel. Für ersteres modifizieren wir das Problem 1.1.2<br />

aus [13], um mehrere Aspekte für den häufig auftretenden Problemtyp darstellen<br />

zu können, bei dem eine Aussage für sehr große Parameterwerte (meistens<br />

die Jahreszahl des Wettbewerbs oder der IMO) gezeigt werden soll. Bemerkenswert<br />

ist hier, wie “Beobachtungen” zu Vermutungen über Allgemeingültigkeit<br />

werden, <strong>und</strong> wie aufgr<strong>und</strong> von weiteren Beobachtungen Vermutungen für einzelne<br />

Beweisschritte aufzustellen sind. Manchmal können dabei längere Ketten von<br />

Vermutungen entstehen, bevor sich ein Beweis führen lässt.<br />

Problem 62<br />

Für n ∈ N <strong>und</strong> k ∈ A 3 sei S n,k : = n ∑<br />

j=0<br />

( n<br />

) (<br />

k+3j , wobei n<br />

k+3j)<br />

für k + 3j ≤ n<br />

die in (3.23) eingeführten Binomialkoeffizienten sind <strong>und</strong> ( n<br />

k+3j)<br />

= 0 für<br />

k + 3j > n gilt. Leiten Sie für S n,k eine “geschlossene Form” her, das heißt<br />

eine Darstellung ohne Summen- oder Produktzeichen <strong>und</strong> ohne rekursiv oder<br />

implizit definierte Terme.<br />

(In [13] lautet die Aufgabe: Stellen Sie eine Vermutung bezüglich des Wertes von<br />

S 100,1 auf.)<br />

Als Materialsammlung verwenden wir die folgende Tabelle:

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